Vatikan/Peru: Papst zieht Konsequenzen nach Missbrauchsfall
Papst Franziskus hat den peruanischen Weihbischof Gabino Miranda Melgarejo wegen sexueller
Vergehen in den Laienstand versetzt. Wie die Peruanische Bischofskonferenz am Donnerstag
in Lima mitteilte, wurde dem 53-jährigen Weihbischof von Ayacucho „wegen Sünden gegen
das sechste Gebot“ der Klerikerstand entzogen. Dies ist die höchste im katholischen
Kirchenrecht vorgesehene Strafe für einen Geistlichen. Die Staatsanwaltschaft habe
„von Amts wegen eine Untersuchung eingeleitet, damit die Wahrheit bekannt wird“, erklärte
der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Vorgesetzter Mirandas, Erzbischof Salvador
Pinero. Er sicherte der Justiz Unterstützung bei der Aufklärung zu.
Pinero
gab bekannt, er sei am 5. Juli mündlich von der Nuntiatur über die Entscheidung des
Papstes informiert worden, die Strafe der Entlassung über Miranda zu verhängen. Deren
genauen Gründe seien unbekannt. Pinero verwies in seiner Mitteilung aber auf Pädophilievorwürfe,
die in den Medien gegen den Weihbischof erhoben wurden. Zugleich betonte Pinero, er
habe in seinen zwei Jahren als Erzbischof von Ayacucho „nie eine Anzeige gegen ihn
erhalten“.
Miranda war 2004 zum Weihbischof in Ayacucho im Süden Perus ernannt
worden. Später hatte er die Leitung der bischöflichen Kommission für Jugendseelsorge
inne. Am 24. Mai verzichtete er auf sein Bischofsamt. Laut peruanischen Medien räumte
er „unbedachte Handlungen“ ein. Den Vorwurf der Pädophilie wies er allerdings zurück.