Wahre Christen bringen
Opfer und tragen Jesu Kreuz mit. Daran hat Franziskus an diesem Freitagmorgen bei
der Messe in der Casa Santa Marta erinnert. Der Papst warnte davor, sich im „spirituellen
Wohlstand“ einzurichten. Wer ist Christus für dich? Diese Frage müsse aus einer echten
Suche nach Gott heraus beantwortet werden, führte Franziskus anhand des Lukasevangeliums
aus. In seiner Predigt ging der Papst auf Jesu Frage an die Jünger ein, wer er für
sie sei. Petrus‘ Antwort „der Christus Gottes“ sei durch den Heiligen Geist inspiriert
gewesen, „der Petrus Herz berührte“, so der Papst.
„Wenn es Christus ist,
der Sohn des lebendigen Gottes, dann ist das ein Rätsel, nicht wahr? Wie kann man
das erklären… Doch er hat es gesagt! Und wenn jemand von uns in seinem Gebet vor dem
Tabernakel zum Herrn sagt, du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, kann
er es zunächst nicht selbst sagen, es muss der Heilige Geist sein, der es in ihm sagt,
denn Er wird dir antworten: ,Es ist wahr’.“
Als Jesus dann den Jüngern
gegenüber seine Passion ankündigte, war Petrus schockiert. Sein Versprechen, Jesus
zu folgen, sei hier nicht weit genug gegangen, es sei ein Mitgehen mit Jesus nur „bis
zu einem bestimmten Punkt“ gewesen, so Franziskus. Und er schlug einen Bogen zum halbherzigen
Christsein.
„Das ist die Versuchung des spirituellen Wohlstandes, Wir haben
alles: wir haben die Kirche, wir haben Jesus Christus, die Sakramente, die Madonna,
alles, eine schöne Arbeit für das Reich Gottes; wir sind gut, alle. Denn das müssen
wir wenigstens denken, weil es Sünde ist, das Gegenteil zu denken! Doch das reicht
nicht. Der spirituelle Wohlstand reicht nur bis zu einem gewissen Punkt. (…) Es fehlt
die letzte Salbung des Christen, um wirklich Christ zu sein: die Salbung des Kreuzes,
die Salbung der Demütigung. Er hat sich selbst bis zum Tode gedemütigt. Das ist der
Prüfstein, die Prüfung unserer christlichen Realität: bin ich ein Kulturchrist oder
Wohlstandschrist? Bin ich ein Christ, der den Herrn bis zum Kreuz begleitet?“
Zeichen
echten Christseins sei die Fähigkeit, Demütigungen mit „Freude" und „Geduld" zu ertragen,
führte Franziskus aus, es gehe darum, Jesus auf seinem ganzen Weg zu begleiten und
sich nicht in einem Glauben einzurichten, der bequem, kalkuliert oder halbherzig sei.