Der Terror der islamistischen Boko-Haram-Sekte im Norden Nigerias reißt nicht ab.
Am Donnerstagvormittag wurden in dem Ort Dorawa im Bundesstaat Yobe ein Pastor und
seine beiden Kinder in seiner Kirche von mutmaßlichen Boko-Haram-Kämpfern erschossen.
Das berichtete die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag. Dann steckten
die Angreifer die Kirche und zwei Häuser in Brand, bevor sie die Flucht ergriffen.
Seit Verhängung des Ausnahmezustands in den Bundesstaaten Yobe, Borno und Adamawa
im Mai 2013 starben in Nord-Nigeria mindestens 885 Menschen bei 39 Terrorangriffen
von Boko-Haram-Kämpfern. Allein in den vergangenen neun Tagen wurden mindestens 195
Menschen getötet.
Der folgenreichste Terrorangriff war ein Überfall auf Reisende
in der Nähe der Stadt Benisheik zwischen Maiduguri und Damaturu am Dienstag vergangener
Woche. Dabei verloren 142 Reisende, 14 Dorfbewohner, drei Polizisten und zwei Soldaten
ihr Leben. In einem am Donnerstag verbreiteten Video hat der Boko-Haram-Führer Abubakar
Shekau die Verantwortung für das Massaker von Benisheik übernommen. Das nigerianische
Militär hatte den gefürchteten Chef der Terrorgruppe zuvor für tot erklärt und behauptet,
er sei am 30. Juni 2013 von Mitarbeitern eines Spezial-Einsatzkommandos erschossen
worden. Dies war nicht das erste Mal, dass die nigerianischen Sicherheitskräfte ihn
für tot erklärt hatten. Derzeit untersuchen Sicherheitsexperten das Video, um festzustellen,
ob die Filmaufnahmen authentisch sind und ob Shekau tatsächlich noch die Boko-Haram-Sekte
anführt.