Um Jesus zu kennen, reicht nicht der Katechismus, man muss sich persönlich auf ihn
einlassen. Das betonte Papst Franziskus an diesem Donnerstag in seiner Predigt während
der Morgenmesse im vatikanischen Gästehaus. Dieses Einlassen geschehe vor allem im
täglichen Leben, im Alltag. Drei „Sprachen“ brauche es dazu: Die des Geistes, die
des Herzens und die des Handelns. Ausgangspunkt seiner Gedanken waren die Fragen des
Königs Herodes an Jesus, von denen das Evangelium des Tages spricht. Das Evangelium
berichte, dass viele Menschen Angst bekommen hätten vor Jesus, weil er ihnen politische
Probleme mit den Römern eingebracht hätte. Die Frage der Menschen lautete damals also:
„Wer ist dieser Mensch, der uns so viele Probleme macht?“ Dazu der Papst:
„Man
kann Jesus nicht kennen, ohne Probleme zu bekommen. Man kann ihn nicht in der Ruhe
kennen lernen, nicht in der Bibliothek. Ja, man muss Jesus auch aus dem Katechismus
kennen. Aber es reicht nicht aus, ihn mit dem Geist zu kennen: Das ist nur ein Schritt.
Es ist nötig, dass wir im Gespräch mit ihm stehen, mit ihm sprechen, im Gebet, auf
den Knien. Wenn du nicht betest, wenn du nicht mit Jesus sprichst, kennst du ihn nicht.
Du weißt Dinge über Jesus, aber du hast nicht diese Kenntnis, die dir das Herz im
Gebet gibt. Das hilft uns, aber auch das reicht noch nicht aus. Es gibt noch einen
dritten Weg, um Jesus kennen zu lernen: Die Nachfolge. Mit ihm gehen, den Weg mit
ihm gehen.“
Es sei nötig, so der Papst, Jesus in dieser Sprache des Handelns
kennen zu lernen. Und nur gemeinsam in allen drei Sprachen – im Geist, im Herzen und
im Handeln – könne man sich wirklich auf ihn einlassen.
„Und nur, wenn ich
mein Leben mit Jesus teile, kann ich ihn wirklich kennen. Wenn so viele Menschen –
und auch wir – fragen: ‚Wer ist das denn?’ Dann antwortet uns das Wort Gottes: ‚Du
willst wissen, wer das ist? Lies, was die Kirche dir über ihn sagt, sprich mit ihm
im Gebet und gehe mit ihm auf dem Weg. So wirst du erfahren, wer er ist.’ Das ist
der Weg. Jeder muss seine Wahl treffen.“