Mindestens 350 Tote
hat das Erdbeben in Belutschistan gefordert, mehrere hundert Menschen sind verletzt
– das ist die traurige Bilanz zwei Tage danach. Ein Beben der Stärke 7,8 auf der Richterskala
erschütterte am Dienstag die Region; das Epizentrum im Distrikt Awaran, der an der
Grenze zum Iran liegt, zerstörte auch im Nachbarland viele Häuser. Ein weiteres Problem
sind Überschwemmungen, zu denen es als Folge des Erdbebens kam. Im Gespräch mit Radio
Vatikan berichtet Amjad Guzar, der Leiter von Caritas Pakistan:
„Auch andere
Bezirke waren betroffen, und es besteht die Gefahr von Nachbeben, weshalb wir davon
ausgehen, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte. Für alle Betroffenen haben
die Regierung und die Armee erste Not-Auffanglager organisiert, sie versorgen die
Menschen mit dem Nötigsten, mit Essen zum Beispiel. Sehr viele Menschen haben aber
immer noch kein Dach über dem Kopf – sie haben ihre Häuser verloren und alles, was
sie besaßen.“
Der medizinische Notdienst sei im Einsatz, und es gebe auch
viel Verstärkung aus anderen Regionen, berichtet Guzar weiter. Es seien sehr viele
öffentliche Einrichtungen zerstört worden, so dass diese Hilfe auch dringend nötig
sei. „Die Caritas tut, was sie kann“, versichert der Leiter des Hilfsnetzwerkes in
Pakistan:
„Wir von Caritas Pakistan sind sehr besorgt und arbeiten eng mit
Caritas Internationalis zusammen, die mit ihrem Team bereits unterwegs in die betroffene
Region sind, um die Lage besser einschätzen und helfen zu können. Außerdem arbeitet
Caritas Pakistan eng mit den örtlichen Autoritäten zusammen, um humanitäre Hilfe zu
leisten. Wir arbeiten also in Absprache mit den lokalen Behörden, mit freiwilligen
Helfern und mit der Regierung zusammen, um Mittel und Wege zu finden, den Opfern zu
helfen. Zum Beispiel mit Medizin und Nahrung, aber wir kümmern uns auch um die Kinder,
die wir mit einem Notfallpaket und einer Unterkunft versorgen.“
Die Menschen
in der Provinz Belutschistan seien durch das Erdbeben in besonderer Weise getroffen
worden, da dieser Teil Pakistans im Vergleich zu anderen Regionen besonders arm sei,
so Guzar. Der Leiter von Caritas Pakistan ruft am Mikrofon von Radio Vatikan noch
einmal alle eindringlich zu Solidarität und Hilfe für die Notleidenden auf:
„Wir
wenden uns an die ganze Welt mit der Bitte, etwas in Bewegung zu setzen, um diese
Krisensituation anzugehen. Helft den Opfern und unterstützt sie, stellt Direkthilfen
in Form von Medikamenten und Essen zur Verfügung, Notunterkünfte und medizinische
Versorgung. Auch die Hilfe der Kirche ist in dieser Situation existentiell, um den
Opfern beizustehen.“