Bischof Overbeck zum Dialogprozess: „Kirche bewegt sich“
Ein Thema bei den
laufenden Beratungen der deutschen Bischöfe in Fulda: der Dialogprozess in der deutschen
Kirche. Anliegen der Initiative ist es, das Vertrauen zwischen Kirchenhierarchie und
Kirchenvolk zu stärken und Fragen der Zukunft zu besprechen. Einer der für die Durchführung
des Prozesses verantwortlichen Bischöfe ist der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck.
Er sagte im Gespräch mit dem Kölner Domradio in Fulda:
„Der Dialogprozess,
den wir als Gesprächsprozess auf Ebene der deutschen Bischofskonferenz zuletzt in
Stuttgart geführt haben, hat gezeigt, dass die Menschen konkrete Ergebnisse wollen.
Wir haben aber von Anfang an gesagt, dass es ein Prozess ist, der sowohl dem offenen
Dialog dienen soll, als auch der Atmosphäre. Jetzt müssen wir entscheiden, wo wir
das nächste Mal zeigen können, wo wir schon Schritte gehen. Was wir ja zum Beispiel
mit der Arbeitsgruppe, die sich mit wiederverheirateten Geschiedenen beschäftigt,
zeigen. Auf der anderen Seite wollen wir deutlich machen, dass wir uns in einer geschichtlichen
Entwicklung der Kirche befinden, wo der Prozessgedanke als solcher wichtig ist. Das
heißt, wir kommen in Bewegung, die Kirche bewegt sich – das ist noch einmal viel wichtiger
als früher.“
In seinem eigenen Bistum hat Bischof Overbeck gelernt, dass
dieser dynamische Charakter das wichtigste Element im Dialogprozess ist – neben dem
Austausch zu Fachfragen, zu grundsätzlichen Fragen des gemeinsamen Feierns und Betens
und der Begegnung.
„Das ist der entsprechende Umgang mit dieser krisenhaften
Situation, in der wir uns befinden. Krise heißt ja auch Entscheidung. Wie es Erzbischof
Zollitsch in seinem Eröffnungsreferat zu unserer Vollversammlung gesagt hat, stehen
wir vor einer neuen Epoche. Das wahrzunehmen bedeutet, die Geschichte der Kirche nach
vorne zu treiben.“