Das Finanzdesaster der slowenischen Erzdiözese Maribor muss Kirche und Katholiken
zu „größerer Treue zu Jesus Christus und seinem Evangelium, auch in Bezug auf materielle
Güter“ führen. Das betont der Bischof von Celje, Stanislav Lipovsek. Der Bischof,
der gleichzeitig Apostolischer Administrator der Erzdiözese Maribor und Vizepräsident
der Slowenischen Bischofskonferenz ist, äußerte sich am Sonntag anlässlich der Feiern
zum slowenischen „National-Seligen“ Anton Martin Slomsek in Nova Cerkev. „Die Pleite
ist für uns ein Moment der Gnade“, so Lipovsek wörtlich. Positiv sei, dass die Erzdiözese
Maribor in diesem Jahr fünf neue Seminaristen habe: „Seit vielen Jahren waren es nicht
so viele, was zeigt: ,Wo die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade größer geworden‘“,
zitierte der Bischof aus dem Römerbrief. Wegen des Finanzdesasters in Maribor hatte
Papst Franziskus im Juli die Absetzung Erzbischof Marian Turnseks verfügt; auch der
Laibacher Erzbischof Anton Stres musste zurücktreten.
Slomsek war Bischof
der Diözese Lavant, deren Sitz St. Andrä im Lavanttal (Kärnten) war. Der Bischof,
der 1999 seliggesprochen wurde, veranlasste die Verlegung des Bischofssitzes von St.
Andrä nach Maribor. Die slowenischen Bischöfe proklamierten Anton Slomsek vor kurzem
zum „Patron der Neuevangelisierung“.