Das jüdische Holocaust-Museum Yad Vashem beschäftigt sich von neuem mit der Rolle
von Kirchenleuten während der Judenverfolgung der Nazis. Eine Austellung der Gedenkstätte
beschäftigt sich derzeit mit den „Gerechten unter den Völkern“. Diesen Titel tragen
Personen, die sich um die Rettung von Juden während des Holocaust verdient gemacht
haben. Texte der Ausstellung kritisieren erneut, dass es viele Geistliche gegeben
habe, die sich still verhielten oder gar mit dem nationalsozialistischen Regime zusammengearbeitet
hätten. Vereinzelt hätten jedoch Bischöfe ihren Klerus dazu aufgerufen, Juden zu schützen.
Ebenso habe es vereinzelt für verfolgte Juden die Möglichkeit gegeben, Schutz in Kirchen
und Klöstern zu finden, so das Museum. Bis heute werfen Texte der Dauerausstellung
in Yad Vashem Pius XII. und hochrangigen Kirchenverantwortlichen vor, während des
Zweiten Weltkriegs zu wenig für Juden getan zu haben. Gegen diese Darstellung hat
der Vatikan in der Vergangenheit mehrfach protestiert. Daraufhin wurde der Wortlaut
im vergangenen Jahr etwas abgeschwächt. Zwei Päpste, nämlich Johannes Paul II. und
Benedikt XVI., haben bislang Yad Vashem besucht.