2013-09-18 11:11:14

D: Lehmann kann sich verheiratete Priester vorstellen


Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann kann sich auch in der römisch-katholischen Kirche bald verheiratete Priester vorstellen. Das sagte er in einem schon vor ein paar Monaten geführten Interview, das das Regionalmagazin „Mainz“ jetzt veröffentlicht hat. Für ihn sei denkbar, dass mancher verheiratete Diakon in einigen Jahren „durchaus die Priesterweihe erhalten kann“, so der Mainzer Bischof wörtlich. Die ehelose Lebensform der Priester sei auch deshalb schwieriger geworden, „weil sie auch immer weniger verstanden wird und die Anerkennung von außen fehlt“, sagte der Kardinal. Grundsätzlich seien das Gespräch und eine Partnerschaft für den Menschen wichtig. „Auch wenn man zölibatär lebt, darf man kein hoffnungsloser Einsiedler werden“, sagte Lehmann.

Der Kardinal äußerte sich in dem Gespräch auch zum Thema Homosexualität. Weil niemand genau wisse, warum es sie gebe, müsse man bei ihrer Beurteilung Zurückhaltung üben. Lehmann wörtlich: „Ich muss dann einfach eine gewisse Toleranz walten lassen, dass Menschen so sind.“ Er wisse, dass es homosexuelle Priester gebe; er sehe eine Pflicht gegenüber dem Einzelnen, ihm menschlich gerecht zu werden. Was ihn allerdings störe, sei – so wörtlich – „diese propagandistische, lobbyhafte Art pro Homosexualität, weil es jungen Leuten Lebensformen verspricht, die dann doch nicht genügend erprobt sind".

(zeit-online/kna 18.09.2013 sk)








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