GB: Weiterhin keine Spur des in Nigeria entführten Erzbischofs
Anglikaner-Primas Justin Welby hat zu Gebeten für den entführten nigerianischen Erzbischof
Ignatius Kattey aufgerufen. In einer Pressemitteilung vom Freitag äußerte sich Welby
als geistliches Ehrenoberhaupt der anglikanischen Christen „tief schockiert“ über
die Geiselnahme. Kattey war am 6. September nahe der Stadt Port Harcourt im Süden
Nigerias von Bewaffneten verschleppt worden. Seither fehlt von ihm jede Spur.
Nigerias
Präsident Goodluck Jonathan hatte unterdessen den Einsatz der nigerianischen Regierung
für den Erzbischofs zugesagt. Die Sicherheitsdienste des Landes arbeiteten an möglichen
Lösungen für die Befreiung Katteys, sagte Jonathan laut der nigerianischen Zeitung
„Daily Post“ vom Freitag. Er verurteile das Kidnapping durch „kriminelle Elemente“,
die „Profit aus dem Leiden und der Demütigung anderer Menschen“ suchten.
Gemeinsam
mit Kattey war auch seine Frau entführt worden; die Kidnapper ließen sie aber wenig
später frei. Anfang der Woche hatten Mitglieder der Vereinigung Anglican Fellowship
im Nigerdelta mit Straßenblockaden ein Eingreifen der Bundesregierung zur Befreiung
des Erzbischofs gefordert.
In der erdölreichen Region des Nigerdeltas ereignen
sich regelmäßig Entführungen mit dem Ziel, Lösegeld zu erpressen. Häufig kommen die
Gekidnappten unbeschadet frei. Im Norden Nigerias wurden hingegen zahlreiche Geiseln
durch islamistische Entführer ermordet.