Kardinal Joachim Meisner hat sich besorgt über eine mögliche Herausbildung islamistischer
Parallelgesellschaften geäußert. Das Ziel von Fundamentalisten sei eine muslimische
Staatsform mit Anlehnung an die Scharia, so der Kölner Erzbischof. „Das erschreckt
mich“, sagte der Kölner Kardinal am Mittwochabend in Düsseldorf vor Journalisten.
Eine Parallelgesellschaft dürfe sich nicht bilden, „da müssen wir aufpassen“. Auch
deshalb sei der christlich-muslimische Dialog wichtig. „Wir müssen weiterhin auf Muslime
in Deutschland zugehen“, sagte Meisner. Vor allem die Mehrzahl der demokratischen
und gut integrierten Muslime müsste angesprochen werden. Sie dürften nicht für fundamentalistische
Strömungen des Islam verantwortlich gemacht werden, betonte der 79-jährige Kardinal.
An die islamischen Dachverbände in Deutschland appellierte er, sich in islamisch geprägten
Ländern für Toleranz gegenüber christlichen Minderheiten stark zu machen. Muslime
hätten in Deutschland alle Rechte und sollten sich dafür einsetzen, dass Christen
in islamischen Ländern ähnlich behandelt werden.