Kardinal Joachim Meisner hat Bedauern über den Konflikt um den Limburger Bischof geäußert.
„Das ist eine ortsgegebene, sehr schmerzliche Sache, nicht nur für Limburg. Wir sind
eine Kirche“, sagte der Kölner Erzbischof auf eine Journalistenfrage bei einem Medienempfang
in Köln. Wenn man in der Kirche mal nicht weiter wisse, dann müsse der Vatikan aushelfen,
sagte Meisner und verwies damit auf den „brüderlichen Besuch“ des Vatikan-Gesandten
Kardinal Giovanni Lajolo in Limburg. Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van
Elst steht seit längerem u.a. wegen angeblicher Verschwendung in der öffentlichen
Kritik. Meisner kündigte weiter an, in der kommenden Woche im Vatikan seinen Rücktritt
zu besprechen. Meisner hatte bereits im Sommer angekündigt, dass er mit Vollendung
seines 80. Lebensjahres am 25. Dezember dieses Jahres als Erzbischof von Köln zurücktreten
wolle. Vielleicht lasse der Papst ihn ja auch noch im Amt, bis er sieben Wochen später
sein 25-jähriges Jubiläum als Kölner Erzbischof feiere, fügte Meisner hinzu. Im Zusammenhang
mit seinem Abschied wolle er beim Papst noch „einige Bitten“ vorbringen, sagte er.
In seiner Rede auf dem Medienempfang kritisierte Meisner die modernen Medien,
namentlich die „sozialen Netzwerke“, die sich immer mehr „zwischen das Ich und das
Du schieben“. Statt um Begegnung und Nähe gehe es dort nur um Quantität und Geschwindigkeit,
so der Kardinal. Das passe zur Gesellschaft, in der ein ausgeprägter Individualismus
um sich greife, so Meisner. Die positive Berichterstattung der Medien über Papst Franziskus
erklärt sich Meisner folgendermaßen: „Diese Person ist anders als andere. Und das
liegt wohl darin begründet, dass Franziskus authentisch ist in der Hinwendung zum
Du.“ Der Papst beeindrucke die Menschen, ohne Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege
zu betreiben, lobte der Kardinal. (domradio 11.09.2013 lh/pr)