An diesem Montag ist es im Süden der Insel Mindanao zu neuen Ausschreitungen und Gewalt
zwischen den Rebellen der regulären Streitkräfte und Mitgliedern der Guerrillagruppe
„Moro National Liberation Front“ (MNLF) gekommen. Im Süden Mindanaos lebt eine muslimische
Minderheit (6 Millionen Menschen). Nach Angaben des vatikanischen Fides-Infodienstes
drangen rund 100 bewaffnete Kämpfer der MNLF in die Stadt ein, wo sie rund 30 Zivilisten
in Geiselhaft nahmen. Bei darauf folgenden Gefechten mit Regierungssoldaten wurden
sechs Menschen getötet und 24 verletzt. Der Apostolische Administrator der Erzdiözese
Zamboanga, Prälat Crisologo Manongas erklärt, er sei „entsetzt über den Vorfall“.
„Wir appellieren an die Führungskräfte der MNLF“, so der Kirchenvertreter, „keine
Zivilisten in die politischen Auseinandersetzungen zu verwickeln. Bewaffnete Aktionen
sind keine Lösung. Wir fordern alle zum Niederlegen der Waffen auf.“ Wegen der Unruhen
suchten viele Menschen Zuflucht in öffentlichen Einrichtungen und Kirchen, die für
Christen und Muslime geöffnet wurden. „Es geht nicht um einen religiösen, sondern
um einen politischen Konflikt. Muslime und Christen sind sich nicht feindlich gesinnt“,
so Prälat Manongas. Hintergrund: Im Jahr 1996 hatte die MNLF Friedensvereinbarungen
mit der Regierung in Manila unterzeichnet. Heute wirft die MNLF der Regierung die
Nichteinhaltung der Friedensvereinbarungen vor. Im vergangenen August hatte die MNLF
die „Unabhängigkeit“ einiger Inseln im Süden der Philippinen erklärt, darunter Palawan,
Basilan, die Sulu-Inseln und Tawi-Tawi.