Italien: Kapuziner wollen Pater Pio als Kirchenlehrer
Der Kapuzinerorden in Italien will den heiligen Pater Pio zum Kirchenlehrer erheben
lassen. Die süditalienische Ordensprovinz „Sant'Angelo e Padre Pio“ in der Heimat
des Heiligen habe eine Kommission aus fünf Ordensmännern und zwei Laien eingerichtet,
die die Möglichkeiten dieses Vorhabens prüfen solle. Das berichtet die italienische
Zeitung „La Gazzetta del Mezzogiorno“ an diesem Montag in ihrer Onlineausgabe. Es
sei kein leichter Weg, zitierte die Zeitung den Provinzoberen Francesco Colacelli.
Er verwies darauf, dass bislang nur 34 Heiligen der katholischen Kirche vom Papst
der Titel eines Kirchenlehrers zuerkannt worden sei. Zuletzt hatte Benedikt XVI. im
Oktober Hildegard von Bingen diese Auszeichnung verliehen. Voraussetzung hierfür ist
ein herausragender theologischer oder spiritueller Beitrag zur katholischen Lehre.
Der
Kapuzinerpater Pio von Pietrelcina ist der populärste Heilige Italiens und wird vor
allem im Süden des Landes verehrt. Johannes Paul II. sprach den wegen seiner Wundmale
Christi bekannten Ordensmann 1999 selig und 2002 heilig. Zur öffentlichen Aufbahrung
seines Leichnams pilgerten von April 2008 bis September 2009 insgesamt 8,6 Millionen
Menschen in das süditalienische San Giovanni Rotondo. Seit Juni ist er in einem gläsernen
Sarg dauerhaft in derWallfahrtskirche zu sehen.