Ungefähr 10.000 Menschen haben am Samstag Abend im Mailänder Dom an den vor einem
Jahr verstorbenen Kardinal Carlo Maria Martini erinnert. Sie nahmen an einer Messfeier
zum Jahrgedächtnis für den Jesuiten und Bibelwissenschaftler teil, der Europas größtes
Erzbistum von 1979 bis 2002 geleitet hatte. Mit dem heutigen Mailänder Erzbischof,
Kardinal Angelo Scola, zelebrierten zwei weitere Kardinäle, 16 lombardische Bischöfe
und über 200 Priester. Scola nannte seinen verstorbenen Vorgänger „einen furchtlosen
Träger der christlichen Hoffnung“. Auch Papst Franziskus hat Martini in diesen Tagen
als „Propheten und Mann der Unterscheidungskraft und des Friedens“ gewürdigt. Kardinal
Martini war eine der herausragenden Persönlichkeiten der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen
Konzil. Seine Bemühung um das Gespräch mit dem Judentum und mit Nichtglaubenden machten
ihn weithin bekannt.