Franziskus: Kardinal Martini war „Prophet des Friedens“

Er war ein „Prophet und Mann der Unterscheidungskraft und des Friedens“ – mit diesen Worten hat Papst Franziskus den vor einem Jahr verstorbenen Mailänder Kardinal Carlo Maria Martini gewürdigt. Dies sagte Franziskus am Freitag bei einer Audienz, in der ihm die „Stiftung Carlo Maria Martini“ vorgestellt wurde. Vatikansprecher Pater Federico Lombardi berichtet im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Papst Franziskus hat, wie so oft, sehr spontan und direkt geantwortet und über seine Erinnerungen an Kardinal Martini gesprochen. Dabei hat er besonders auf die bedeutende Rolle hingewiesen, die der Kardinal bei der 32. Generalkongregation der Jesuiten im Jahr 1974 hatte: Damals ging Martini ausführlich auf die Beziehung zwischen Glaube und Gerechtigkeit ein.“

Franziskus habe sich dankbar und voll Wertschätzung für den Ordensbruder und Kardinal gezeigt, so Lombardi weiter:

„Papst Franziskus hat Kardinal Martini als Prophet und Mann der Unterscheidungskraft und des Friedens gewürdigt. Er sagte, dass Martini sehr viel dazu beigetragen hat, die Beziehung zwischen Glaube und Gerechtigkeit zu verstehen. Zudem ermutigte Franziskus die Martini-Stiftung bei ihrer Arbeit und erinnerte sie daran, dass Söhne die Pflicht haben, an ihre Väter zu erinnern.“

Martini sei „ein Vater für die gesamte Kirche“ gewesen, betonte Franziskus. Auch im weit entfernten Argentinien habe er selbst die Texte des Kardinals und Bibelwissenschaftlers gelesen. Die von der italienischen Jesuiten-Provinz neugegründete Martini-Stiftung soll die Lehre und das Werk des früheren Kardinals fortführen und vertiefen. Martini verstarb am 31. August vor genau einem Jahr.

(rv/agi/kna 30.08.2013 sta)