2013-08-29 12:54:57

Papstbrief: Christentum und zivile Autorität


Das historische Gedenken an das Edikt von Mailand, mit dem die Kaiser Konstantin und Licinius die Religionsfreiheit für das römische Reich festlegten, schafft die Möglichkeit, über die Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft einerseits und Religion und Kirchen andererseits nachzudenken. Das schreibt Papst Franziskus in einem Brief an einen interkonfessionellen Kongress in Mailand. Dort treffen sich Vertreter der katholischen und der orthodoxen Kirchen, um über „Das Leben des Christen und die zivile Autorität“ zu sprechen, wie das Thema des Kongresses lautet. In dem an Kardinal Kurt Koch gerichteten Brief betont der Papst, dass sich die Beziehungen im Osten und im Westen verschieden entwickelt hätten, aber gemeinsame Wurzeln hätten. Außerdem sei man sich darüber einig, dass das zivile Recht am Gesetz Gottes seine Grenze finde. Ferner stehe man gemeinsam für die Gewissensfreiheit und für die Zusammenarbeit von zivilen und kirchlichen Autoritäten ein.

In der Geschichte seien Christen durch das Feuer der Verfolgung gegangen, zu anderen Zeiten wiederum sei ihnen Ruhe und Einfluss geschenkt worden. Das schreibt der Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., den Teilnehmern des Symposion. Das Nachdenken und Reflektieren über das Edikt von Mailand könne helfen, den Platz der Christen in der Spannung von Akzeptanz und Ablehnung zu finden. Die Religionsfreiheit, wie sie das Edikt vorgesehen habe, sei nicht nur damals, sondern auch heute ein wichtiges Gut für die Christen.

Das Symposion wird im Zweijahressrhythmus gemeinsam vom Institut für Spiritualität der Franziskanerhochschule Antonianum in Rom und der orthodoxen theologischen Fakultät der Universität Aristoteles in Tessaloniki veranstaltet. Die 13. Veranstaltung findet in diesem Jahr in Mailand statt. Ziel ist es, das gegenseitige Verstehen zu fördern und akademische Verbindungen herzustellen.

(rv 29.08.2013 ord)








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