In einem Hirtenbrief beziehen die Bischöfe von Benin kritisch Stellung zu einer geplanten
Verfassungsänderung, die dem Präsidenten ein drittes Mandat ermöglichen würde. „In
Benin herrscht derzeit ein Klima der Spannung, der Spaltung und der großen Unzufriedenheit.
Angst, Unruhe und Misstrauen wohnen in den Herzen der Menschen und dies ist gefährlich“,
heißt es in dem Hirtenbrief. Mit der Verfassungsänderung soll eine Bestimmung abgeschafft
werden, die festlegt, dass ein Staatschef nur zwei Amtszeiten innehaben darf. Präsident
Thomas Boni Yagi, dessen zweites Mandat 2016 abläuft, will dagegen ein drittes Mandat
kandidieren. Die Debatte über die Reform finde in einem Kontext „der Armut und des
Elends vieler Bürger statt, die nicht das Nötigste zum Leben haben und dem Reichtum
einer kleinen Minderheit gegenüber stehen“, so die Bischöfe. Außerdem erinnern sie
an „wachsende Jugendarbeitslosigkeit, Diskriminierung, gegenseitige Anschuldigungen
und mutmaßliche Komplotte gegen den Präsidenten der Republik“.
Die Kirche
liefere zwar keine „technischen oder politischen Lösungen“ so die Bischöfe, doch sie
fordere zum Dialog und der Überwindung von Spaltungen auf. Dabei erinnern die Bischöfe
auch an den Appell von Papst Benedikt XVI. an die Regierenden in Afrika in seiner
Ansprache im Präsidentenpalast vom 19. November 2011 während seines Besuchs in Benin:
„Beraubt eure Völker nicht der Hoffnung! Schneidet ihnen nicht die Zukunft ab, indem
ihr ihnen die Gegenwart verstümmelt!“