Indien: Eine lange Geschichte von Verbrechen an Frauen
Die Täter der vielen Vergewaltigungen in Indien blieben häufig ungestraft, weil sie
von Gruppen in der Gesellschaft geschützt würden. Darauf weist Pater Cedric Prakash,
Leiter des Zentrums für Menschenrechte und Gerechtigkeit in Gujarat, anlässlich der
jüngsten brutalen Überfälle auf junge Frauen hin. Prakash erinnerte in diesem Zusammenhang
auch an die Geschichte der Gewalt gegen Frauen in seinem Land: Vor fünf Jahren seien
Christinnen aus den Stammesgebieten der Ureinwohner in Kandhamal brutal vergewaltigt
worden. Er wolle auch nicht die muslimischen Frauen vergessen, die beim Blutbad in
Gujarat 2002 zu Opfern wurden. In Karnataka seien es Studentinnen gewesen, die von
Hindu-Nationalisten vergewaltigt worden seien, und die Liste sei noch viel länger.
Pater Prakash verurteilte die Taten und forderte alle Verantwortlichen in Staat und
Gesellschaft dazu auf, die Sicherheit von Frauen im Land zu garantieren. Andernfalls
würden diese Verbrechen an Frauen auch weiterhin zunehmen, warnte er.