Tschechien: Kommunisten wollen Referendum über Kirchengüter
Tschechiens Kommunistische Partei KSCM will nach den anstehenden Neuwahlen ein Referendum
über die Rückgabe verstaatlichter Kirchengüter erreichen. Man wolle das Thema auch
im Wahlkampf nutzen, erklärte der KSCM-Vorsitzende Vojtech Filip. Er begründete die
Idee damit, dass 80 Prozent der Tschechen nicht einverstanden mit der bestehenden
Regelung seien.
Das Gesetz zur Restitution des von den Kommunisten verstaatlichten
Eigentums der Kirchen war 2012 nach jahrelangem Ringen vom Parlament verabschiedet
worden. Die Kirchen und Religionsgemeinschaften sollen danach etwa die Hälfte ihres
früheren Besitzes zurückerhalten. Für den Rest soll es eine finanzielle Entschädigung
geben.
Der Prager Kardinal Dominik Duka bezeichnete den Vorstoß der Kommunistischen
Partei als Wahlkampfgetöse. Das Gesetz über die Eigentumsrückgabe löse ein „20 Jahre
währendes, nicht haltbares Provisorium zum Vorteil der gesamten Gesellschaft“. Alle
Zweifel an dem Gesetz seien bereits vom tschechischen Verfassungsgericht abgewiesen
worden. Ein Referendum über die sogenannte Kirchenrestitution hatte auch Staatspräsident
Milos Zeman in seinem damaligen Präsidentschaftswahlkampf angeregt.