2013-08-20 11:40:09

Polnischer Primas: „Schächtverbot aufheben“


Der Primas der katholischen Kirche in Polen spricht sich für eine Aufhebung des seit Jahresbeginn geltenden Schächtverbots im Land aus. Jeder Glaubensgemeinschaft müsse garantiert werden, dass sie ihre eigenen religiösen Regeln befolgen darf, sagte Erzbischof Jozef Kowalczyk in einem Interview der Tageszeitung „Rzeczpospolita“ vom Dienstag. Juden und Muslime solle daher auch das rituelle Schlachten erlaubt werden. Es gebe zwar Einwände gegen das Ausbluten von Tieren, so der Primas. „Aber wir haben nicht das Recht, anderen Bekenntnissen aufzuzwingen, welche religiösen Rituale sie haben sollen.“ Kowalczyk betonte zugleich, der Kirche achte die Rechte der Tiere und wolle, dass sie „human“ behandelt werden. Das Verfassungsgericht hatte im November eine Regierungsverordnung, die das Schächten zuließ, zum 1. Januar 2013 für ungültig erklärt. Die Richter begründeten ihr Urteil damit, dass die Verordnung gegen das Tierschutzgesetz verstoße, dem zufolge Tiere nur nach vorheriger Betäubung geschlachtet werden dürfen. Nach Protesten von jüdischer Seite will die Regierung jetzt vom Verfassungsgericht prüfen lassen, ob Juden und Muslimen unter Berufung auf die in der Verfassung garantierte Religionsfreiheit die Schlachtmethode erlaubt ist.

(kna 20.08.2013 pr)








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