Pakistans neuer Ministerpräsident Nawaz Sharif hat am Sonntag eine Wiederaufnahme
von Hinrichtungen vorläufig ausgesetzt. Pakistanische Medien zitierten einen Regierungssprecher
mit der Aussage, Staatspräsident Asif Ali Zardari, der sich zur Zeit im Ausland befinde,
habe Sharif um ein Gespräch vor den geplanten Exekutionen gebeten. In Pakistan sollten
erstmals nach fünfjähriger Pause in der kommenden Woche wieder Todesurteile vollstreckt
werden. In dem Land sitzen mehrere Hundert Gefangene in Todeszellen.
Das Kabinett
des im Juni gewählten Muslimliga-Politikers Sharif hatte unmittelbar nach Regierungsantritt
das Moratorium für Hinrichtungen aufgehoben. Begründet wurde der Schritt mit einem
schärferen Vorgehen gegen Kriminelle und militante Islamisten. Menschenrechtsorganisationen
kritisierten den Beschluss und riefen Pakistan auf, die Todesstrafe gänzlich abzuschaffen.