Zentralafrikanische Rep.: „Land ohne Rechte und Schutz“
Seit ein paar Monaten
ist die Zentralafrikanische Republik ein „Land ohne Rechte und ohne Schutz“. Das beklagt
der Erzbischof von Bangui, Dieudonné Nzapalainga, im Gespräch mit Radio Vatikan. Die
Lage in dem Land sei dramatisch, so der Erzbischof. Für Montag hat die Kirche zu einem
Gebetstag für den Frieden in dem Land aufgerufen. Das Welternährungsprogramm der Vereinten
Nationen (WFP) hat seine Hilfslieferungen in die Zentralafrikanische Republik aufgestockt;
die ehemalige französische Kolonie ist eines der ärmsten Länder der Welt. Der Erzbischof
von Bangui erläutert die Lage:
„Die Menschen können nicht mehr Zuhause bleiben,
weil sie Angst vor Angriffen haben. Deshalb sind viele Bürger in die Wälder geflüchtet
und leben dort, ohne dass wir oder eine Hilfsorganisation Zugang zu ihnen haben. Am
schlimmsten ist es für jene, die medizinische Hilfe benötigen. Diese Personen müssen
sich wie alle anderen auch von Wurzeln ernähren und benützen Pflanzen als Heilmittel.
Immer wieder sieht man auch Leichen von Menschen, die von Schlangen vergiftet wurden.“
Hilfsorganisationen
wie „Ärzte ohne Grenzen“ haben den fehlenden Einsatz internationaler Einrichtungen
beklagt. Es reiche nicht, Essenspakete in die Zentralafrikanischen Republik zu schicken,
so Erzbischof Nzapalainga:
„Besonders im Landesinneren ist die Lage dramatisch.
Da gibt es praktisch keine Schule mehr. Ich bin besorgt, denn die Kinder sind doch
die Zukunft eines Landes. Viele Hilfsorganisationen haben das Land aus Angst vor Übergriffen
verlassen.“
Nach der Machtübernahme durch eine Koalition von Rebellengruppen
im vergangenen März hatte sich die ohnehin herrschende humanitäre Krise noch verstärkt.
Die 4,5 Millionen Einwohner sind praktisch sich selbst überlassen.