Der Begriff „katholisch“ darf nicht zu eng verstanden werden. Das schreibt der Trierer
Bischof Stephan Ackermann in einem Gastbeitrag der in Augsburg erscheinenden „Katholischen
Sonntagszeitung“. Seit den Kirchenspaltungen des 16. Jahrhunderts werde „katholisch“
landläufig mit „römisch“ gleichgesetzt. Dies sei aber eine nicht weit genug gehende
Interpretation des Begriffs, der eigentlich bedeute „aufs Ganze bezogen, das Ganze
betreffend“, schreibt Ackermann. Der Trierer Bischof erinnert mit den Worten des Theologen
Hans Urs von Balthasar daran, dass „katholisch“ vielmehr eine Qualität sei, die „eine
bestimmte menschliche Geisteshaltung voraussetzt“: die Haltung dessen, der aufs Ganze
geht, das Ganze des Lebens, des Glaubens, der Welt. Die Kurzkatechese des Trierer
Bischofs erschien in der Katholischen Sonntagszeitung und einigen anderen Kirchenzeitungen
als Beitrag im Rahmen des „Jahrs des Glaubens“. Dazu waren Bischöfe aus dem gesamten
deutschen Sprachraum aufgerufen, über ihren Glauben zu schreiben.