Kardinal Koch: Katholiken können von Ostkirchen-Liturgie lernen
Die Liturgie hat eine entscheidende Rolle bei der ökumenischen Annäherung. Davon ist
der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, Kardinal Kurt Koch, überzeugt. Der Schweizer
Kurienkardinal nimmt derzeit an dem Liturgie-Kongress in Würzburg teil. Bis Samstag
treffen sich in der bayerischen Stadt über 300 Experten aus verschiedenen Konfessionen,
um über die Bedeutung der Liturgie zu sprechen. Kardinal Koch fügte in seiner Rede
beim Kongress an, dass der christliche Glaube nirgendwo so sehr in seinem Element
sei wie im Gottesdienst. Koch sprach am Mittwoch. Der Kardinal riet den Katholiken,
von den Kirchen des Ostens zu lernen. Dort werde die Liturgie nicht nur als Feier
der Gemeinde, sondern auch als „kosmisches Geschehen“ verstanden.
Wichtig für
die Ökumene sei eine Rückbesinnung auf die ursprüngliche Gestalt der Liturgie, wie
sie in den ersten christlichen Jahrhunderten gefeiert worden sei, sagte Koch. Dabei
verwies er auf die Erneuerung des Gottesdienstes, zu der es im 20. Jahrhundert bei
Katholiken und bei Protestanten gekommen sei. Durch die Rückbesinnung auf die christlichen
Ursprünge seien hier viele liturgische Übereinstimmungen und Gemeinsamkeiten gewachsen.
Anlass
für den Würzburger Kongress ist der 50. Jahrestag der Veröffentlichung von „Sacrosanctum
Concilium“. Mit diesem Dokument stießen die Bischöfe der katholischen Kirche beim
Zweiten Vatikanischen Konzil im Jahr 1963 die Reform der Liturgie an.