Der vatikanische Friedensminister,
Kurienkardinal Peter Turkson, will mit seinem Besuch in Japan auf die Haltung der
Kirche gegen Atomwaffen aufmerksam machen. Das sagt P. Michael Czerny, Mitarbeiter
des afrikanischen Kurienkardinals, im Gespräch mit Radio Vatikan. Der Präsident des
Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden besucht in diesen Tagen Japan anlässlich
des Gedenktages der Explosion der Atombombe in Hiroshima und Nagasaki. P. Czerny:
„Vor
genau 50 Jahren hatte Johannes XXIII. mit der Enzyklika „Pacem in terris“ auf die
Sinnlosigkeit der Kriege hingewiesen. Kardinal Turkson will hier in Japan in den nächsten
zehn Tagen daran erinnern. Es geht also darum daran zu erinnern, dass der Friede nur
mit konkreten Schritten erreicht werden kann. Es reicht nicht, sich einfach nur zu
beschweren, dass es Katastrophen gibt.“
In Japan nimmt Kardinal Turkson
auch an interreligiösen Treffen teil, fügt P. Czerny an.
„Denn Religionen
sind niemals Grund für Kriege. Gewalt entsteht immer aus anderen Gründen. Leider wird
es aber manchmal mit religiösen Motiven vermischt. Deshalb müssen sich alle Religionsgemeinschaften
gemeinsam für den Frieden einsetzen.“
In Hiroshima und Nagasaki trifft
Kardinal Turkson auch mit Überlebenden der Atombombe zusammen, sagt P. Czerny, Mitarbeiter
des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden.
„Ein Krieg endet eigentlich
nie. Die Konsequenzen gehen weiter. Die Hinterbliebenen und Familienangehörigen nehmen
das Leid auf und vererben das sozusagen weiter. Bei der Atombombe kommt noch hinzu,
dass die radioaktiven Strahlen auch für die künftigen Generationen ein Problem darstellen.
Was wir hier in Hiroshima und Nagasaki erlebt haben, ist leider heutzutage in Syrien,
Kolumbien oder im Nahen Osten eine Tatsache: Die Sinnlosigkeit des Krieges muss enden.“