Italien/Syrien: Verhandlungen mit den Entführern Dall'Oglios
Das italienische Aussenministerium steht nach eigenen Angaben im Kontakt mit den Entführern
des Jesuitenpaters Paolo Dall'Oglio in Syrien. „Wir arbeiten intensiv daran, ihn nach
Hause zu bringen", sagte Aussenministerin Emma Bonino dem italienischen Fernsehsender
Rai 1 am Dienstag. Der am vorletzten Sonntag in Raqa nahe der türkischen Grenze verschwundene
italienische Jesuit sei in der Gewalt einer dschihadistischen Gruppe mit Verbindungen
zum Terrornetzwerk El Kaida. Bonino sprach von „sehr schwierigen Verhandlungen", sie
sei jedoch zuversichtlich. Nach ihren Worten gibt es telefonische und andere Kanäle
zu den Entführern, die aber immer wieder unterbrochen sind. Auch im Fall eines verschleppten
italienischen Journalisten bemühe sich das Ministerium um eine Befreiung, so Bonino.
Dall'Oglio
arbeitet seit 30 Jahren in Syrien, wo er sich insbesondere für den christlich-islamischen
Dialog einsetzte. Laut Berichten der vergangenen Tage wollte der Jesuit vor seiner
Entführung im Konflikt zwischen dschihadistischen Kämpfern und Kurden vermitteln und
hatte sich dazu ins Quartier der Gruppe „Islamischer Staat Irak und Levante" begeben.