Der Weltjugendtag
in Rio solle auch im Alltag der Jugendlichen wirksam bleiben: dieser Hoffnung hat
Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntag Ausdruck verliehen. Die Erfahrungen
in Rio müssten übersetzt werden in „wichtige Lebensentscheidungen“:
„Wir
dürfen nie vergessen, dass die Weltjugendtage nicht ein „Feuerwerk“ sind, begeisternde
Events und reiner Selbstzweck: Sie sind Etappen auf einem langen Weg, der 1985 auf
Initiative Papst Johannes Pauls II. begann. Er vertraute den jungen Menschen das Kreuz
an und sagte: Geht, und ich werde bei euch sein! Und so ist es gewesen. Und dieser
Pilgerweg mit den Jugendlichen ist mit Papst Benedikt weitergegangen, und Dank sei
Gott durfte auch ich diese wundervolle Etappe in Brasilien miterleben. Denken wir
immer daran: Die Jugendlichen folgen nicht dem Papst, sie folgen Christus, indem sie
Sein Kreuz tragen. Und der Papst führt und begleitet sie auf diesem Weg des Glaubens
und der Hoffnung.“
Franziskus dankte den Brasilianern für die Gastfreundschaft
und lobte ihr „großes Herz“. Mit Verweis auf die Sonntagsliturgie erinnerte der Papst
an das, was angesichts der „Eitelkeiten der Welt“ wirklich bleibe: Die Liebe, die
mit den Brüdern geteilt werde.
„Die Jugendlichen sind besonders sensibel
für die Sinnleere und das Fehlen von Werten, die sie oftmals umgeben. Und leider müssen
sie dafür den Preis zahlen. Die Begegnung mit dem lebendigen Jesus, in seiner großen
Familie, die die Kirche ist, erfüllt sie mit Freude, weil es ihr Herz mit wahrem Leben
erfüllt, mit einem wahren Gut, das nicht vergeht: Wir haben es auf den Gesichtern
der jungen Menschen in Rio gesehen! Diese Erfahrung muss sich der täglichen Leere
und Eitelkeit stellen, diesem Gift der Leere, das sich in unseren Gesellschaften ausbreitet,
die allein auf Profit und auf Besitz aus sind und die Jugendlichen durch den Konsumismus
täuschen.“
Es sei absurd, so Franziskus, das eigene Glück auf Reichtum
zu gründen:
„Liebe Brüder und Schwestern, der wahre Reichtum ist die Liebe
Gottes, die mit Brüdern und Schwestern geteilt wird, diese Liebe, die von Gott kommt,
damit wir sie untereinander teilen und einander helfen. Wer dies erlebt, fürchtet
nicht den Tod und gewinnt Frieden im Herzen. Vertrauen wir diese Bitte um die Liebe
Gottes, um sie mit dem Bruder zu teilen, im Gebet der Jungfrau Maria an.“
Nach
dem Angelusgebet gratulierte er den Pfarrern weltweit zum Fest des Hl. Pfarrers von
Ars, ihrem Patron. Ebenfalls erinnerte er an das Marienfest am Montag, das der „Maria,
Salus Populi Romani“ in Santa Maria Maggiore, der Patronin Roms, gewidmet ist und
für die Franziskus eine besondere Verehrung pflegt, sowie an Papst Paul VI., der am
Dienstag vor 35 Jahren, am 6. August 1978, am Fest der Verklärung des Herrn gestorben
war.