USA: Hoffen auf Friedensgespräch zwischen Israelis und Palästinensern
Nach drei Jahre Funkstille
tut sich was: Unterhändler Israels und der Palästinenser wollten am Montagabend in
Washington mit Vorgesprächen beginnen, die später in die eigentlichen Friedensverhandlungen
münden sollen. Die israelische Regierung hatte die letzte Hürde für die Vorgespräche
aus dem Weg geräumt und die schrittweise Freilassung von 104 palästinensischen Langzeithäftlingen
angekündigt. Bei der zweitägigen Unterredung unter Vermittlung der USA geht es zunächst
um einen Arbeitsplan für die kommenden Monate. Auch die katholische Friedensbewegung
Pax Christi hofft, dass die neuen Friedensgespräche positive Ergebnisse hervorbringen
werden. Das betont im Gespräch mit Radio Vatikan Manfred Budzinski, Sprecher der Nahost-Kommission
von Pax Christi-Deutschland.
„Ich würde die Hoffnungen zwar nicht zu hoch
setzen, denn es gibt noch viele schwierige Punkte zu behandeln. Ich denke beispielsweise
an die Frage der Besatzung. Pax Christi setzt sich seit jeher für ein Ende der Besatzung
ein. Dazu gehören auch die völkerrechtswidrigen Siedlungen. Auch die Frage nach Jerusalem
bzw. Jerusalem-Ost muss geklärt werden. Und dann gibt es auch noch das Problem rund
um die Rückkehrer. Wir hoffen, dass es Gespräche gibt, die mit großer Ernsthaftigkeit
geführt werden, bei denen man gemeinsam, um Lösungen ringt, die dahin führen, dass
es zu einem lebensfähigen palästinensischen Staat kommt.“
Und als ein Ergebnis
der Friedensverhandlungen soll gerade ein unabhängiger und demokratischer Staat Palästina
im Mittelpunkt stehen. Im Zuge der sogenannten Zwei-Staaten-Lösung müssen sich Israel
und Palästinenser jedoch auf eine gemeinsame Grenze einigen.
„Ein anderer
Punkt war vor kurzem die Gespräche der EU mit Israel: Die Europäische Union hat Leitlinien
für künftige Verträge mit Israel veröffentlicht. Wir begrüßen dies, ebenso wie dies
andere NGO in Deutschland gemacht haben. Wir erwarten aber von der EU-Kommission auch,
dass sie da noch weiter geht und die Kennzeichnung von Siedlungsprodukten fordert.
Damit können Verbraucherinnen und Verbraucher im Geschäft selbst entscheiden, ob sie
solche Produkte kaufen wollen oder nicht. Wir empfehlen im Sinne des kritischen Konsums
keine Siedlungsprodukte zu kaufen.“