Papst verabschiedet sich von Rio: „Heimweh nach Brasilien“
Papst Franziskus reist
„mit einem Herzen voll glücklicher Erinnerungen ab“. Das sagte er bei der Abschiedszeremonie
am Flughafen von Rio de Janeiro am Sonntagabend (Ortszeit). Damit beendete er seine
erste Auslandsreise und kehrte nach Rom zurück. Bei der Verabschiedung war die brasilianische
Staatspräsidentin Dilma Rousseff nicht anwesend. Sie ließ sich von Vizepräsident Michel
Temer vertreten.
Temer sagte, der Papst habe mit Einfachheit und Herzlichkeit
die Herzen der Brasilianer erobert; damit sei er ein „echter Evangelisator“. „Wenn
Sie das nächste Mal nach Brasilien kommen, brauchen Sie nicht an die Tür zu klopfen,
die Tür steht dauerhaft offen“, sagte Temer.
Franziskus bedankte sich für den
herzlichen Empfang. Er scheide „mit einem Herzen voller glücklicher Erinnerungen“.
Zugleich empfinde er „Nostalgie“ beim Gedanken an die Hoffnung in den Augen der Jugendlichen
einer von ihm besuchten Drogenklinik und an die Bewohner der Armensiedlung Varginha
in Rio.
„In diesem Augenblick beginne ich ein erstes Heimweh zu verspüren.
Heimweh nach Brasilien, diesem so großen Volk mit einem so großen Herzen, diesem so
freundschaftlichen Volk.“
Er setze große Hoffnung in die Jugend in Brasilien
und in der ganzen Welt, sagte der Papst. Erneut rief er zum Einsatz für eine Gesellschaft
in Eintracht und Solidarität auf.
„Zeigt mit dem Leben, dass es sich lohnt,
für große Ideale einzutreten, der Würde eines jeden Menschen Geltung zu verschaffen
und auf Christus und sein Evangelium zu setzen. Ihn zu suchen sind wir in diesen Tagen
gekommen, weil er uns zuerst gesucht hat, er unser Herz entflammt, um die Frohe Botschaft
in den großen Städten, in den kleinen Ortschaften, auf dem Land und an allen Orten
dieser unserer weiten Welt zu verkünden. Ich werde weiter sehr große Hoffnung auf
die Jugendlichen Brasiliens und der ganzen Welt setzen: Durch sie bereitet Christus
einen neuen Frühling in aller Welt vor. Ich habe die ersten Früchte dieses Samens
gesehen, andere werden sich über die reiche Ernte freuen!“
Am Sonntagnachmittag
traf der Papst auch die Freiwilligen, die beim Weltjugendtag mithalfen. Ihnen sagte
der Papst:
„Der Dienst, den ihr in diesen Tagen geleistet habt, hat mir
die Mission des heiligen Johannes des Täufers ins Gedächtnis gerufen, der für Jesus
den Weg bereitet hat. Jeder ist auf seine Weise ein Werkzeug gewesen, damit Tausende
von Jugendlichen den Weg „vorbereitet“ fänden, um Jesus zu begegnen. Und das ist der
schönste Dienst, den wir als Jünger und Missionare vollbringen können. Den Weg bereiten,
damit alle den Herrn kennen lernen, ihm begegnen und ihn lieben können.“