D: Zollitsch kritisiert Umgang mit Arbeitern aus Osteuropa
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat
den Umgang der deutschen Wirtschaft mit Arbeitern aus Osteuropa kritisiert. „Im Souterrain
des deutschen Arbeitsmarktes haben sich unhaltbare Zustände ausgebreitet“, sagte Zollitsch
dem Münchner Magazin „Focus“. Das System der Werkverträge, über das viele Wanderarbeiter
für Billiglöhne angeheuert würden, sei „vielfach pervertiert worden“. Das widerspreche
der katholischen Soziallehre. Wer gegen diese Zustände aufbegehre, habe in der Kirche
eine verlässliche Verbündete.
„Die Marktwirtschaft wird nur stark bleiben,
wenn die Bevölkerung das Gefühl hat, dass es fair zugeht - auch gegenüber jenen, die
nur zeitweilig hier leben und arbeiten“, erklärte der Erzbischof. Vor kurzem waren
zwei Rumänen, die über einen Werkvertrag bei der Papenburger Meyer Werft gearbeitet
hatten, bei einem Brand ums Leben gekommen. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück leitete
ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Menschenhandels ein.