2013-07-27 11:20:05

Weltjugendtag-Zwischenbilanz von Pater Lombardi: „Das Wesentliche ist da“


RealAudioMP3 „Das Wesentliche ist auf diesem Jugendtag da“ – so lautet die Zwischenbilanz von Pater Federico Lombardi zum laufenden Großereignis in Rio. Im Interview mit Radio Vatikan-Korrespondentin Anne Preckel vor Ort geht der Vatikansprecher auf bisherige Etappen der Papstreise ein – den Besuch in der Favela und das Treffen des Papstes mit jungen Häftlingen, das am Freitag abgeschlossen von der Öffentlichkeit und ohne Fernsehübertragung in der Residenz des Erzbischofs von Rio erfolgte. Mit einem Klick auf das Lautsprecher Symbol hören Sie das gesamte Interview.

Ermutigende Worte für Häftlinge

„Es war schön zu sehen, dass Häftlinge auf diesem Weltjugendtag ihren Platz haben“, so Lombardi im Interview mit Radio Vatikan. Der Papst habe „ermutigende Worte“ für die acht minderjährigen Straftäter, darunter sechs Jungen und zwei Mädchen, gefunden, präzisierte er vor der Presse. Auch für Franziskus sei die Begegnung mit den Häftlingen ein „emotional anrührendes“ Treffen gewesen. Eines der Mädchen habe ein selbst komponiertes Lied vorgesungen. Der Papst habe zum Stopp der Gewalt aufgerufen und dazu aufgerufen, für alle Gewaltopfer zu beten. Weiter habe er ein Vaterunser gesprochen. Die jungen Häftlinge hätten dem Papst als Geschenk einen Rosenkranz überreicht. Auf dessen Kreuz erinnert eine Aufschrift an das Massaker an Jugendlichen vor der Candelária-Kirche in Rio de Janeiro; der Platz Pius X. vor der Kirche dient vielen Obdachlosen als nächtlicher Unterschlupf. Am 23. Juli 1993 waren dort acht Jugendliche, die in Drogenhandel verwickelt waren, überfallen und getötet worden. Unter den Killern waren auch ehemalige Polizisten. Die Perlen des Rosenkranzes, der dem Papst überreicht wurde, tragen jeweils einen Namen der Opfer. Neben dem Erzbischof von Rio waren bei dem Treffen des Papstes mit den Häftlingen auch ein Richter und ein Gefängnisseelsorger dabei. Der Richter habe der Kirche für ihren Einsatz in der Gefängnisseelsorge gedankt, berichtete Lombardi. Weiter verriet der Vatikansprecher, für die jungen Strafgefangenen werde es demnächst „eine Überraschung“ geben. Möglicherweise deutete er damit einen Straferlass an.

Favela-Besuch war Signal

Die Visite in der Favela sei klar ein Signal an die Verantwortlichen des Landes gewesen, so Lombardi weiter im Interview mit Radio Vatikan in Rio. Franziskus‘ Hinweis in seiner Ansprache in der Favela auf die brasilianische Jugend und ihren Kampf gegen Korruption sei eine „Sympathiebekundung“ für Leute gewesen, „die suchen und die unzufrieden mit der jetzigen Situation“ sind. Dennoch sei die Haltung des Papstes zu den sozialen Unruhen in Brasilien klar: „niemals Gewalt“.

Umlegung der Abschlussveranstaltungen kein Problem

Mit der Verlegung der Gebetswache und Messe mit dem Papst am kommenden Wochenende auf die Copacabana sieht Lombardi das Gelingen der beiden Hauptveranstaltungen des Weltjugendtages nicht gefährdet: Franziskus sei die „Begegnung mit jungen Leuten“ eine Anliegen, ob nun auf dem „Campus Fidei“ in Guaratiba oder auf dem Strand Copacabana, so der Vatikansprecher. Brasilianische Tageszeitungen hatten an diesem Freitag dem Weltjugendtag Organisationsmängel vorgeworfen und sich dabei auf die kurzfristige Entscheidung des lokalen Organisationskomitees zur Verlegung der Vigil und der Messe bezogen.

(rv 26.07.2013 pr)







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