Syrien: UN-Menschenrechtskommission ruft zu Waffenruhe auf
Jetzt, wo die internationalen
Medien nicht mehr nach Syrien schauen, ist die Lage dort schlimmer als zuvor. Deshalb
ruft das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte zum sofortigen Stopp der Waffengewalt
auf. Wie Liz Throssel, die Sprecherin der UN-Organisation in Genf, gegenüber Radio
Vatikan sagt, kostet der Konflikt in Syrien weiterhin jeden Tag viele unschuldige
Menschenleben.
„Wir sind sehr besorgt über die Lage in Aleppo. Dort ist
es, was die Kämpfe betrifft derzeit am Schlimmsten. Die UNO ruft deshalb alle Seiten
auf – und wir unterscheiden nicht zwischen dieser oder jener Fraktion – endlich die
Waffen ruhen zu lassen, damit den Menschen vor Ort geholfen werden kann. Es ist wichtig,
dass wir oder andere Hilfsorganisationen Zugang zur Zivilbevölkerung dort haben können.
Das ist derzeit nicht garantiert, obwohl ein solcher Zugang ein international anerkanntes
Recht ist.“
Allein am Sonntag seien mindestens 129 Menschen in Syrien getötet
worden, wie die der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte
mitteilte. Genaue und vor allem unabhängige Zahlen seien schwer zu erfahren. Für das
UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte ist jeder Tote einer zuviel.
„Wir
wissen, dass bis vergangene Woche 2.500 Menschen in Homs ,eingesperrt´ waren. Anders
kann man das nicht bezeichnen. Denn auch in dieser syrischen Stadt haben wir fast
keine Möglichkeit, Kontakte zu der Zivilbevölkerung aufzubauen. Wir wissen nicht,
wer mit diesen Hinterbliebenen ist. Ob das Rebellen oder andere Gruppen sind, ist
uns nicht bekannt. Wir wissen nur: solange die syrische Armee davon ausgeht, dass
in Homs Rebellen sind, heißt das für uns, dass die Stadt abgeriegelt ist.“