2013-07-16 16:03:34

Libanon: Patriarch Rai befürchtet Rückkehr zum „Gesetz des Dschungels“


Patriarch Béchara Boutros Rai zeigt sich besorgt über die Entwicklungen im Land. Jede nichtstaatliche bewaffnete Gruppierung müsse als illegitim angesehen werden, denn sie provoziere eine Rückkehr des Landes zum „Gesetz des Dschungels“ und fördere einen „Anstieg von Verbrechen“. Dies sei ein Phänomen, das heute zunehmend zu beobachten sei, warnte das Oberhaupt der maronitischen Christen in seiner Predigt vom vergangenen Sonntag in der Stadt Harissa. Weiter rief der Patriarch die politischen Parteien des Landes dazu auf, zu einem neuen Sozialpakt zu finden. Dieser solle sich an dem Pakt zwischen Christen und Muslimen aus dem Jahr 1943 orientieren, mit dem nach der Unabhängigkeit von Frankreich die gerechte Verteilung der politischen und institutionellen Ämter festgelegt wurde. Der Patriarch reagierte mit seiner Predigt auf die zunehmenden Spannungen, von denen der Libanon durch das Eingreifen verschiedener konfessioneller Gruppierungen des Landes in den Syrienkonflikt betroffen ist. Insbesondere die Spaltung der muslimischen Gemeinschaft in Sunniten und Schiiten, die durch den Konflikt offensichtlich geworden sei, müsse bei einer Neuordnung des Staates berücksichtigt werden, erklärte Francois Eid, der Prokurator des maronitischen Patriarchen beim Heiligen Stuhl, die Worte Boutros Rais gegenüber dem Fidesdienst.

(rv/fides 16.07.2013 cs)







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