2013-07-14 13:06:51

Papst gedenkt Opfer der Massaker in Wolhynien


Papst Franziskus hat am Sonntag der Opfer der Massaker in Wolhynien vor 70 Jahren gedacht. Diese „von nationalistischen Ideologien geschürten Gewalttaten“ im tragischen Kontext des Zweiten Weltkriegs hätten Zehntausende Menschenleben gefordert und die Brüderlichkeit zwischen Polen und Ukrainern zutiefst verletzt, sagte Franziskus nach dem Mittagsgebet in Castel Gandolfo. Er bete für die Seelen der Opfer und erbitte eine tiefreichende Versöhnung der Völker und ihre Zukunft in Hoffnung und ehrlicher Zusammenarbeit, so der Papst. Eine besondere Grußdadresse richtete Franziskus an die Teilnehmer einer Gedenkmesse im ukrainischen Lutsk.

Hintergrund

Polen und Ukrainer standen einander seit Ende des Ersten Weltkriegs feindselig gegenüber. In der Zwischenkriegszeit versuchte der wiedererstandene polnische Staat, die heutige Westukraine zu polonisieren. Während des Zweiten Weltkriegs kam es ab dem 11. Juli 1943 in der Region unter deutscher Besatzung zu Pogromen ukrainischer Nationalisten gegen die polnische Zivilbevölkerung. Die Zahl der Opfer und die Einordnung der Massaker sind bis heute umstritten. Ukrainer, die für die Gründung eines eigenen Staates kämpften, töteten laut Schätzungen in Wolhynien und Ostgalizien bis zu 100.000 Polen. Beide Regionen gehörten bis zum Krieg zu Polen. Bei Vergeltungsaktionen kamen bis zu 20.000 Ukrainer ums Leben.

(kna/rv 14.07.2013 pr)








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