Knapp eine Woche nach dem Papstbesuch auf der Flüchtlingsinsel Lampedusa haben Politiker
von SPD, CDU und Grünen die Initiative gewürdigt. Der CSU-Innenpolitiker Hans-Peter
Uhl äußerte sich dagegen zurückhaltend. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD)
sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, Papst Franziskus habe „zu Recht
an unsere Pflicht zur Hilfe“ erinnert. Die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt
forderte mehr Geld für die zu Italien gehörende Insel Lampedusa: „Dort, wo die Flüchtlinge
zuerst ankommen, fehlt finanzielle Unterstützung - während das Budget der Grenzschutztruppe
Frontex sich in fünf Jahren fast verzehnfacht hat.“ Armin Laschet, Vorsitzender der
CDU in Nordrhein-Westfalen, rief Politiker zur Selbstkritik auf: „Wir müssen die Haltung
überdenken, mit der wir über solche Fragen sprechen.“ Konkrete Antworten seien jedoch
„nicht aus dem Ärmel zu schütteln“. Der CSU-Politiker Uhl bezeichnete es als keine
Lösung, Anreize für neue Flüchtlingsströme zu schaffen. Appelle gehörten zwar zur
Rolle des Papstes, aber „wir Politiker müssen die Probleme realitätsbezogen lösen“,
sagte Uhl dem Blatt. Er sprach sich für schnellere Asylverfahren und mehr Personal
beim Bundesamt für Flüchtlingsschutz aus. Am Montag hatte Papst Franziskus die
Mittelmeerinsel Lampedusa südlich von Sizilien besucht, um auf das Schicksal von Bootsflüchtlingen
aufmerksam zu machen. Dabei gedachte er der vielen tausend Opfer, die bei der Überfahrt
nach Europa ertrunken sind. Fast täglich treffen auf der Insel Boote mit Hunderten
Flüchtlingen aus Afrika ein. (kna 14.07.2013 pr)