Kardinal Peter Turkson hat die Profitgier vieler Unternehmen kritisiert. Der Präsident
des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden sprach beim ersten afrikanischen
Kongress des Verbandes christlicher Unternehmer und Unternehmerverbände (Uniapac)
in Kamerun. Turkson betonte in seiner Ansprache, dass ein guter Geschäftsbetrieb möglich
sei, wenn dieser auf der „Logik des Gebens und Schenkens“ basiere. Dies bedeute, dass
ein Unternehmen auch an die sozialen Konsequenzen seines Handelns denken müsse. Der
Kurienkardinal aus Ghana kritisierte, dass sich stattdessen immer mehr Unternehmen
ausschließlich an Strukturen der Finanzwelt orientieren würden. Dabei käme der Mensch
oft zu kurz. Die „Logik des Gebens und Schenkens“ aber vermenschliche und zivilisiere
ein Unternehmen, so Turkson. Eine strikte Trennung zwischen religiösem Glauben und
dem unternehmerischen Alltag dränge im Übrigen Menschen in leitenden Positionen hauptsächlich
zu materiellem Erfolg. Abschließend rief der Kardinal die Unternehmer zur Solidarität
mit denjenigen auf, denen es angesichts der Wirtschaftskrise schlecht ginge.