Der Kommandant der Schweizer Garde, Daniel Anrig, hat am Sonntag zu mehr persönlichem
Engagement und Gemeinschaftssinn aufgefordert. Im Rahmen der Gedenkfeier zur Schlacht
von Sempach nannte Anrig den „Held von Sempach“, Arnold Winkelried, als Vorbild. Winkelried
hatte der Legende nach am 9. Juli 1386 bei dem Ort in der Nähe von Luzern Lanzen von
habsburgischen Rittern gepackt, um den Eidgenossen eine Bresche zu öffnen. Dabei habe
er sich selbst aufgespießt und sei gestorben. In der Kirche in Sempach erklärte der
Gardekommandant Anrig, dass Winkelrieds Engagement ein Beispiel dafür sei, wie groß
der Mehrwert sei, den jeder Einzelne durch Leistung und Opferbereitschaft erbringen
könne. Gleichzeitig kritisierte Anrig, dass der Einzelne in einer Zeit der Effekthascherei
dazu tendiere, sich nur bei gebührender Wahrnehmung zu engagieren.
Vor dem
Festakt hatte der Theologieprofessor Markus Ries in einem ökumenischen Gottesdienst
die Festrede gehalten. Ries erinnerte an die Präambel der Bundesverfassung, in der
es heiße, „dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen“. In der heutigen
Zeit können darum neue Erinnerungsorte an die Schlacht von Sempach entstehen, betonte
Ries.