Als „ein starkes Zeichen für einen mitmenschlichen Umgang mit Flüchtlingen“ wertet
der Münchner Caritasdirektor Hans Lindenberger den Besuch von Papst Franziskus auf
der Insel Lampedusa am Montag. „Dass Papst Franziskus bei seinem ersten Besuch außerhalb
Roms zu den Flüchtlingen auf Lampedusa geht, ist ein starkes Signal“, so Lindenberger.
Er appellierte aus diesem Anlass mit Nachdruck an die Verantwortlichen, Flüchtlinge
nicht in Krisenregionen abzuschieben. Die EU-Staaten müssen endlich mehr Verantwortung
für diese Menschen aus Nordafrika übernehmen“, fordert auch Caritas-Präsident Peter
Neher. Statt auf Abschottung zu setzen müsse die EU in einem fairen Verfahren prüfen,
ob es sich um schutzbedürftige Flüchtlinge handelt, die einen Anspruch auf Asyl haben.
„Dabei sollten sich die EU-Staaten solidarisch gegenüber diesen Menschen zeigen“,
fordert Neher.
Die Caritas der Kirche drängt seit Jahren auf einen Perspektivenwechsel
in der Asylpolitik, so die Medienmitteilung des Hilfswerk. Ein wesentlicher Punkt
der Forderungen der Caritas betrifft nach Ansicht von Lindenberger die Zukunftsperspektiven
der Flüchtlinge. Die zu lange dauernden Asylverfahren und immer wieder nur für kurze
Zeit verlängerten Aufenthaltsgenehmigungen führten zu Depression und Hoffnungslosigkeit.