Ägypten: Nach Priestermord Sorge unter Kopten im Nordsinai
Nach Angaben der koptisch-orthodoxen Diözese für den nördlichen Sinai ist die Situation
in der Region dramatisch, berichtet die Stiftung österreichische Pro Oriente am Sonntag.
Örtliche Islamisten hatten am Samstag den Priester Mina Aboud getötet. Der Priester
war Sekretär des in El Arish residierenden Bischofs für Nordsinai, Kosman. Örtliche
islamistische Anhänger des abgesetzten Präsidenten Mohamed Mursi verbreiteten ständig
Hassparolen - sowohl gegen die koptischen Christen als auch gegen die Sicherheitskräfte.
Unter den Christen in El Arish herrsche angesichts des Mordes an Mina Aboud Panik,
so Pro Oriente. Unter Berufung auf den Pressedienst "MidEast Christian News" (MCN)
schreibt Pro Oriente, Mina Aboud sei in seinem Auto erschossen worden. Zuvor hätten
Polizisten und Soldaten, die zur Bewachung der von Mina Aboud betreuten Kirche abkommandiert
waren, das Gotteshaus verlassen, um eine Attacke von Mursi-Anhängern abzuwehren. Auch
aus Oberägypten werde von Gewalttaten der Islamisten gegen koptische Christen berichtet,
so Pro Oriente weiter. In der Gemeinde Dabeya im Gouvernement Luxor seien 19 Häuser
von Kopten und einige ihrer Geschäfte in Brand gesetzt worden. Nach unbestätigten
Berichten seien drei Christen ums Leben gekommen. Es mehrten sich Berichte über Drohungen
von islamistischer Seite gegen koptische Kirchen und Einrichtungen, aber auch gegen
koptische Bürger und deren Familien.