„Das ägyptische Volk hat friedlich seine Heimat wiedergewonnen“: Mit diesen Worten
beschrieb der koptisch-katholische Patriarch Ibrahim Isaac Sidrak am Donnerstag im
Gespräch mit der Nachrichtenagentur Fides die Situation in Ägypten nach der Absetzung
von Präsident Mohammed Mursi. Ägypten habe auf diese Weise der Welt gezeigt, dass
es ein zivilisiertes Volk sei – trotz der großen Probleme, mit denen es sich auseinandersetzen
müsse. Wörtlich sagte Sidrak: „Verschiedene Signale zeigen, dass wir auf dem richtigen
Weg sind. Die Fehler des Jahres 2011 werden nicht wiederholt werden, als man in der
Euphorie über das politische Ende Mubaraks alles Übrige aus dem Blick verloren hat
und viele Dinge unbestimmt blieben“. Diesmal seien die nächsten Schritte gut vorbereitet,
nach der Angelobung des Interimspräsidenten Adly Mansour werde man Schritt für Schritt
die demokratische Ordnung voll wiederherstellen. Zweifellos sei die wirtschaftliche
Situation in Ägypten Besorgnis erregend, die Menschen könnten vor diesem Hintergrund
leichter durch die Sirenentöne der Propaganda manipuliert werden, so der koptisch-katholische
Patriarch. Die militanten Anhänger Mursis seien sich bewusst, verloren zu haben, und
das könne Rachegefühle auslösen. Man müsse die Muslimbrüder überzeugen, dass auch
für sie Platz im Land sei, die Voraussetzung dafür sei aber, „dass sie sich als Ägypter
benehmen“.