Die vollständige Einführung durch Erzbischof Gerhard Ludwig Müller
In einer Pressekonferenz im Vatikan wurde an diesem Freitag die Enzyklika Papst Franziskus
vorgestellt. Wir dokumentieren die einführenden Worte des Präfekten der Glaubenskongregation,
Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, in deutscher Übersetzung:
„In seinen Meditationen,
die er uns täglich durch seine Predigten schenkt, ruft Papst Franziskus oft in Erinnerung:
„Alles ist Gnade“. Angesichts der Komplexität und Widersprüchlichkeit des Lebens könnte
dieses Wort manchem naiv oder abstrakt erscheinen. Es ist jedoch eine Einladung, den
positiven Charakter alles Geschaffenen zu sehen.
Genau daran möchte uns die
Enzyklika Lumen fidei erinnern: das Licht, das vom Glauben kommt, von der Selbstoffenbarung
Gottes in Jesus Christus und in seinem Geist, erleuchtet die Tiefen der Wirklichkeit
und hilft uns zu erkennen, dass es die unauslöschlichen Zeichen des Heilshandelns
Gottes in sich eingeschrieben trägt. Dank des Lichtes, das von Gott kommt, kann der
Glaube tatsächlich „die gesamte Wegstrecke“ (Nr. 1), „das gesamte Sein des
Menschen“ (Nr. 4) erleuchten. Der Glaube „trennt uns nicht von der Wirklichkeit, sondern
erlaubt uns, ihren tieferen Grund zu erfassen und zu entdecken, wie sehr Gott diese
Welt liebt und sie unaufhörlich auf sich hin ausrichtet“ (Nr. 18).
Dies ist
die zentrale Botschaft der Enzyklika, die einige für Benedikt XVI. wichtige Themen
aufgreift. „Diese Gedanken über den Glauben möchten“, so schreibt Papst Franziskus,
„eine Ergänzung zu dem sein, was Benedikt XVI. in den Enzykliken über die Liebe und
die Hoffnung geschrieben hat. Er hatte eine erste Fassung einer Enzyklika über den
Glauben schon nahezu fertig gestellt. Dafür bin ich ihm zutiefst dankbar. In der Brüderlichkeit
in Christus übernehme ich seine wertvolle Arbeit und ergänze den Text durch einige
weitere Beiträge“ (Nr. 7).
Es ist eine glückliche Fügung, dass dieser Text,
wenn man so will, der Feder zweier Päpste entstammt. Wer ihn liest, kann – abgesehen
von Unterschieden im Stil, in der Wahrnehmung und in der Schwerpunktsetzung – sofort
die grundlegende Kontinuität der Botschaft von Papst Franziskus mit den Lehräußerungen
von Benedikt XVI. erkennen.
Am Ursprung von allem steht Gott. An Ihn glauben
heißt diese Tatsache anerkennen. Das weitet den Verstand und das Herz des Menschen,
eröffnet ihm neue Horizonte, bringt ihn näher zu den anderen Menschen und öffnet die
Pforten hin zu einer Lebensweise, die der Höhe seiner Berufung entspricht. Ja, wir
müssen es uns eingestehen: Jedes Mal wenn wir den Glauben an Gott durch unsere Gedankenlosigkeit,
unser Nicht-Handeln, durch unsere Lieblosigkeit nicht leben, tragen wir nicht zum
Aufbau einer menschlicheren Welt bei. Wenn wir so handeln, geben wir vielmehr ein
Anti-Zeugnis von Gott und entstellen das Antlitz der Kirche.
Im lebendigen
Glauben an Gott, zu dem uns sein eingeborener Sohn Jesus Christus durch seinen Geist
hintreten lässt, liegt unsere große Ressource. Von hier aus steht oder fällt jeder
Reformversuch nicht nur in der Kirche, denn hier handelt es sich um eine Gabe, die
die Kirche nicht für sich allein behalten kann. Der Glaube und das Leben der Gnade,
das er uns ermöglicht, sind wahrlich ein Schatz des Guten und Wahren für alle Menschen,
denn alle sind gerufen, in Freundschaft mit Gott zu leben und die Horizonte der Freiheit
zu erleben, die sich für den eröffnen, der sich von Ihm an der Hand nehmen lässt.
Der
Glaube an Gott, den uns Jesus Christus offenbart, ist der wahre Fels, auf den der
Mensch sein Leben und das Leben der Welt bauen kann. Beim Glauben handelt es sich
um ein Geschenk, das „niemals als etwas Selbstverständliches“ vorausgesetzt werden
kann, sondern ununterbrochen „genährt und gestärkt werden muss“ (Nr. 7). Dank des
Glaubens können wir erkennen, dass uns jeden Tag eine „große Liebe“ angeboten wird,
eine Liebe, die uns verwandelt, den Weg in die Zukunft erhellt und uns die Flügel
der Hoffnung wachsen lässt (vgl. Nr. 7). Dank des Glaubens, der uns mit einem tragfähigen
Vertrauen beschenkt und dieses in uns nährt, können wir mit Realismus in die Zukunft
blicken, ohne uns „die Hoffnung rauben“ zu lassen, wie Papst Franziskus ständig wiederholt.
„Glaube, Hoffnung und Liebe bilden in wunderbarer Verflechtung die Dynamik des christlichen
Lebens“ (Nr. 7), des Lebens eines Menschen, der sich öffnet für die Gaben Gottes.
All
das unterstreicht die Enzyklika Lumen fidei, die in vier Teile gegliedert ist,
die wir gleichsam als vier „Szenen“ eines einzigen großen „Gemäldes“ auffassen können.
Im
ersten Teil wird der Weg aufgezeigt vom Glauben Abrahams als eines Menschen, der in
der Stimme Gottes „einen tiefen Ruf, der von jeher in das Innerste seines Seins eingeschrieben
ist“(Nr. 11), erkennt, hin zum Glauben des Volkes Israel. Das Volk Israel schwankt
ständig zwischen der „Versuchung des Unglaubens“ (Nr. 13) und der Anbetung der Götzen,
die Werke von Menschenhand sind, und dem „Gedenken der Wohltaten Gottes und an die
fortschreitende Erfüllung seiner Verheißungen“ (Nr. 12). Die Geschichte Jesu bietet
schließlich das Kompendium der Erlösung, in dem alle Linien der Heilsgeschichte Israels
sich sammeln und bündeln.
Mit Jesus Christus können wir endgültig sagen, dass
wir „die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen“ haben (1 Joh
4,16), denn er „ist der vollkommene Erweis der Verlässlichkeit Gottes“ (Nr. 15). Mit
Ihm erreicht der Glaube seine Vollendung. Dieser Glaube lädt uns ein anzuerkennen,
dass Gott nicht in den fernen Höhen seines Himmels verblieben ist, sondern sich offenbart
hat in Jesus Christus, der gestorben und auferstanden ist und der mitten unter uns
gegenwärtig bleibt.
Wenn wir Jesus folgen, wird dank des Glaubens das ganze
Sein des Menschen verwandelt. Das Ich, die Person des Glaubenden, öffnet sich für
die ursprüngliche Liebe, die im Glauben geschenkt wird (vgl. Nr. 21), und weitet sich
für „ein kirchliches Leben“ (Nr. 22). Indem er uns öffnet für die Gemeinschaft mit
unseren Brüdern und Schwestern, will der Glaube uns nicht reduzieren „auf ein einfaches
Rädchen in einem großen Getriebe“ (Nr. 22), sondern uns helfen, dass „jeder sein eigenes
Sein bis ins Letzte“ gewinnt“ (Nr. 22). „Für den, der auf diese Weise verwandelt worden
ist, öffnet sich eine neue Sichtweise“ (Nr. 22) und der Glaube wird zum wahren „Licht“,
das einlädt, sich immer wieder neu vom Ruf Gottes verwandeln zu lassen.
Im
zweiten Teil legt die Enzyklika mit Nachdruck die Frage nach der Wahrheit vor als
die Frage im „Zentrum des Glaubens“ (Nr. 23). Der Glaube berührt daher auch die Erkenntnis
der Wirklichkeit. Er ist ein Akt der Erkenntnis: „Glaube ohne Wahrheit rettet nicht
[...]. Er bleibt ein schönes Märchen [...]. Oder er reduziert sich auf ein schönes
Gefühl“ (Nr. 24). Die Frage nach der Wahrheit und das tatkräftige Bemühen um die
Wahrheitssuche können nicht umgangen werden, so wie man auch nicht a priori
den Beitrag ausschießen kann, den die großen religiösen Traditionen zur Wahrheitssuche
leisten, insbesondere insoweit sie sich auf die fundamentalen Wahrheiten des menschlichen
Seins richten.
Was ist der Beitrag, den diesbezüglich der Glaube an Jesus Christus
zu bieten vermag? Der Glaube öffnet uns für die Liebe, die von Gott kommt, er verwandelt
unsere Sichtweise der Dinge, „weil die Liebe selber Licht bringt“ (Nr. 26). Auch wenn
es für den modernen Menschen scheint, dass die Frage nach der Liebe nichts mit der
Wahrheitsfrage zu tun hat, da die Liebe heute bloß im Bereich der Gefühle angesiedelt
wird, so gilt doch: „Liebe und Wahrheit kann man nicht voneinander trennen“ (Nr. 27).
Die
Liebe ist authentisch, wenn sie an die Wahrheit gebunden ist, und die Wahrheit lockt
uns mit der Kraft der Liebe. „Diese Entdeckung der Liebe als Quelle der Erkenntnis,
die zur ursprünglichen Erfahrung jedes Menschen gehört“, wird uns „in der biblischen
Auffassung des Glaubens“ bezeugt (Nr. 28). Das ist vielleicht einer der wichtigsten
und schönsten Aspekte der Enzyklika.
Aufgrund der Tatsache, dass der Glaube
auf die Erkenntnis bezogen und an die Wahrheit gebunden ist, kann Thomas von Aquin
von oculata fides sprechen, „vom sehenden Glauben“, vom Glauben als einem Geschehen,
das das „Sehen“ betrifft (Nr. 30). Der Glaube betrifft das Hören, aber er ist auch
„ein Entwicklungsprozess des Sehens” (Nr. 30), der die Wahrheit sucht und erkennt
und bei dem „Glaube und Vernunft sich gegenseitig stärken“ (Nr. 32). So hatte im Übrigen
schon der heilige Augustinus von Hippo „entdeckt, dass alle Dinge eine Transparenz
in sich tragen“ und so „die Güte Gottes, das Gute widerspiegeln können“ (Nr. 33).
Der Glaube hilft uns also, die Fundamente der Wirklichkeit in ihrer Tiefe zu ergründen. In
diesem Sinn kann man verstehen, auf welcher Ebene das Licht des Glaubens „die Fragen
unserer Zeit über die Wahrheit erhellen“ kann (Nr. 34), also die großen Fragen, die
im menschlichen Herzen aufsteigen angesichts der gesamten Wirklichkeit mit ihren Schönheiten,
aber auch angesichts ihrer Dramen. Denn die Wahrheit - hier kommt der Glaube ins Spiel
- ist gebunden an die Liebe und kommt von der Liebe. Die Wahrheit muss uns nicht Angst
machen, denn sie drängt sich nicht mit Gewalt auf, sondern trachtet danach, wirklich
zu überzeugen fortiter ac suaviter, kraftvoll und mild.
Das ist der
Grund, warum die Enzyklika daran festhält, dass „der Glaube die Horizonte der Vernunft
[weitet], um die Welt, die sich der wissenschaftlichen Forschung erschließt, besser
zu durchleuchten“ (Nr. 34). Dies gilt für die wissenschaftliche Forschung, aber auch
für die Suche jedes wahrhaft religiösen Menschen. Denn der Glaube offenbart uns, dass
derjenige, der die Wahrheit und das Gute zu suchen beginnt, sich bereits Gott nähert
und schon von seiner Hilfe unterstützt wird (vgl. Nr. 35), auch ohne sich dessen bewusst
zu sein.
Ich möchte keine Zusammenfassung des dritten und vierten Teils der
Enzyklika geben, sondern nur auf einige wichtige Aspekte aufmerksam machen. Zum einen
möchte ich kurz darauf verweisen, wie der Glaube entsteht. Er ist ein Geschehen, das
die Person im Innersten berührt. Der Mensch ist nicht ein isoliertes und isolierendes
Ich, das Gott gegenüber steht, sondern er ist in eine Gemeinschaft eingebunden. Der
Glaube wird deshalb „in der Form des Kontakts von Person zu Person weitergegeben,
wie eine Flamme sich an einer anderen entzündet“ (Nr. 37).
Der Glaube ist eingebunden
in ein Gewebe von Beziehungen, das uns vorausgeht und uns überschreitet, in ein „Wir“,
das uns einlädt, aus der Einsamkeit unseres Ichs auszubrechen, um uns einzuordnen
in eine größere Sichtweise, in einen Dialog und einen Weg ohne Ende. Die dialogische
Struktur, in der sich unser Credo zeigt, wird auch an dieser Tatsache und an dieser
Bewegung deutlich, die im Inneren des kirchlichen „Wir“ zu verorten ist, in dem neuen
Subjekt, dem wir aufgrund des Glaubens angehören.
Die Kirche ist der Ort, in
dem diese Bewegung der Person, die aus dem gelebten Glauben hervorgeht, gegründet
ist und von dem aus sie ohne Unterlass angetrieben wird. Die Kirche öffnet
uns für Gott und für die anderen. Sie wird so zu einer neuen Weltanschauung, einer
besonderen Sichtweise der Welt. Sie ist, um das schöne Zitat von Romano Guardini aufzugreifen,
„die geschichtliche Trägerin des vollen Blicks Christi auf die Welt“ (Nr. 22).
Die
Kirche ist der Ort, in dem Glaube entsteht und in dem er eine Erfahrung wird, die
man anderen mitteilen und von der man in nachvollziehbarer und vertrauenswürdiger
Weise Zeugnis geben kann. Denn „was in der Kirche mitgeteilt wird, […] ist das neue
Licht, das aus der Begegnung mit dem lebendigen Gott kommt“ (Nr. 40).
Diese
Begegnung mit dem lebendigen Gott ermöglicht es der Kirche, von ihm glaubwürdig Zeugnis
zu geben. Werkzeug und wirksame Zeichen dieser Begegnung „sind die Sakramente, die
in der Liturgie der Kirche gefeiert werden“ (Nr. 40). Deshalb betont die Enzyklika,
dass der Glaube eine sakramentale Struktur hat.
Von hier aus kann man gut die
dem Glauben eigene Bewegung verstehen: Er setzt an beim Sichtbaren und Materiellen,
um uns „auf das Geheimnis der Ewigkeit hin“ zu öffnen (Nr. 40). In diese Bewegung
wird der Gläubige mit seinem ganzen Sein hineingenommen, in die Wahrheit, die er erkennt
und bekennt (vgl. Nr. 45). Er kann daher „die Worte des Credos nicht in Wahrheit aussprechen,
ohne dadurch verwandelt zu werden“ (Nr. 45). Denn der Glaube drängt zu einem beständigen
Wandel und verbietet es dem Menschen, sich in eine bequeme Gelassenheit einzuschließen.
Als Zweites liegt es mir am Herzen, ein Zitat, das sich im dritten Teil der
Enzyklika findet und einer Predigt von Papst Leo dem Großen entnommen ist, anzuführen:
„Wenn der Glaube nicht eins ist, ist er kein Glaube“ (Nr. 47). Wir leben in einer
Welt, die trotz aller Tendenzen zur Globalisierung gespalten und zerteilt ist. In
den vielen verschiedenen „Welten“ stehen die Menschen zwar miteinander in Verbindung,
leben aber doch oft isoliert und nur zu oft im Konflikt miteinander. Die Einheit des
Glaubens ist deshalb ein kostbares Gut, das der Papst und seine Mitbrüder im Bischofsamt
bezeugen, nähren und schützen, und zwar als Vorbotin einer Einheit, die ein Geschenk
für die ganze Welt sein möchte.
Dabei handelt es sich nicht um eine monolithische
Einheit, sondern um eine Einheit in reicher und lebendiger Vielfalt. Gott selbst ist
einer und zugleich dreifaltig. Das Zeugnis für die Einheit gehört zur Sendung der
Kirche, die vom II. Vatikanischen Konzil als „Zeichen und Werkzeug“ (Lumen gentium,
Nr. 1) der Einheit, die von Gott kommt, bezeichnet wurde und deren Bestimmung es ist,
die ganze Menschheit zu umfassen.
Diese Einheit wird mit Recht „katholisch“
genannt, denn sie ist in der Wahrheit gegründet, der sie zu dienen hat und von der
her sie zu bewerten ist. Sie vermag „alles in sich zu assimilieren, was sie in den
verschiedenen Bereichen, wo sie hingelangt, und in den verschiedenen Kulturen, denen
sie begegnet, vorfindet“(Nr. 48). Denn diese Einheit ist gegründet in der Wahrheit,
so nimmt sie uns nichts weg, sondern bereichert uns mit den Gaben, die dem Großmut
des göttlichen Herzens und jedes einzelnen Menschen entstammen. Eben diese Einheit
in der Wahrheit, zu der uns Gott, der Vater aller, führt, kann uns auch helfen, die
wahre Wurzel der Brüderlichkeit zu entdecken (vgl. Nr. 53). Ohne Wahrheit und ohne
Gott kann der Traum der universellen Brüderlichkeit, der am Anfang der Moderne steht,
nicht Wirklichkeit werden, sondern nur die traurige Erfahrung von Babel wiederholen.
Denn die Brüderlichkeit, „die des Bezugs auf einen gemeinsamen Vater als ihr letztes
Fundament entbehrt“, vermag „nicht zu bestehen“ (Nr. 54). Die Geschichte der beiden
vergangenen Jahrhunderte zeigt uns dies sehr deutlich.
Zum Abschluss möchte
ich einen Aspekt aus dem vierten Teil der Enzyklika aufgreifen. Es stimmt, dass der
echte Glaube mit Freude erfüllt und „das Leben weit“ macht (Nr. 53). Das ist übrigens
ein Gedanke, der Papst Franziskus eng mit Benedikt XVI. verbindet. Zugleich lässt
uns das Licht des Glaubens aber „nicht die Leiden der Welt vergessen“ (Nr. 57), sondern
öffnet uns zu „einer begleitenden Gegenwart, einer Geschichte des Guten, die sich
mit jeder Leidensgeschichte verbindet, um in ihr ein Tor zum Licht aufzutun“ (Nr.
57). Nur das Licht, das von Gott kommt, dem menschgewordenen Gott, der den Tod durchlitten
und besiegt hat, kann angesichts des vielfältigen Leids, welches das menschliche Leben
bedrückt, eine glaubwürdige Hoffnung bieten. Zusammenfassend könnte man sagen:
Die Enzyklika will auf neue Weise bekräftigen, dass der Glaube an Jesus Christus ein
Gut für den Menschen ist, und zwar für alle. Der Glaube „ist ein Gemeingut; sein Licht
erleuchtet nicht nur das Innere der Kirche, noch dient er allein der Errichtung einer
ewigen Stadt im Jenseits; er hilft uns, unsere Gesellschaften so aufzubauen, dass
sie einer Zukunft voll Hoffnung entgegengehen“ (Nr. 51).
Soweit einige kurze
Hinweise, die nur dazu dienen wollen, zur Lektüre dieses reichhaltigen Dokuments anzuregen,
gleichsam den Geschmack daran zu wecken. Diese Enzyklika kann wahrhaftig als ein „Dokument“
bezeichnet werden: sie bietet uns nicht nur Worte, sondern sie dokumentiert
uns den positiven Blick eines Lebens, das sich ganz von Gott anziehen und umfangen
lässt. Das ist das Licht des Glaubens. Das ist im Übrigen auch das Zeugnis, für das
wir Papst Franziskus und Benedikt XVI., zwei echte Leuchten des Glaubens und der Hoffnung
für unsere Zeit, so dankbar sind.“