2013-07-01 14:03:28

Nigeria: Bericht über Gewalt durch Regierungstruppen


In Nigeria sind Regierungstruppen laut einem aktuellen Bericht der Nationalen Menschenrechts-Kommission (NHRC) für Gewalt gegen Zivilisten im Norden des Landes verantwortlich. Demnach sollen Sicherheitskräfte im April Zivilisten gefoltert und vergewaltigt haben, wie lokale Zeitungen am Montag berichteten. Bei Verhören sollen illegale Methoden zum Einsatz gekommen sein. Bisher hatte die nigerianische Regierung das stets abgestritten. Untersucht wurde für den Bericht das Verhalten der Sicherheitskräfte in der Kleinstadt Baga am Tschad-See. Bei der Jagd nach Anhängern der islamistischen Gruppierung Boko Haram waren nach Schätzungen von internationalen Menschenrechtsorganisationen rund 200 Menschen ums Leben gekommen. Präsident Goodluck Jonathan und die nigerianische Regierung hatten jedoch bislang betont, dass für die Ermordung der Zivilisten in erster Linie Boko Haram verantwortlich gewesen sei, nicht Polizei, Armee oder die Spezialeinheit Joint Task Force (JTF). Außerdem kritisierte die Regierung die hohe Opferzahl und sprach von weniger als 40 Opfern. Organisationen wie Human Rights Watch und Amnesty International hatten bereits in den vergangenen Jahren mehrfach die Vorgehensweise der Regierungstruppen kritisiert. Im Land selbst war diese Kritik jedoch stets abgewehrt worden.

(kna 01.07.2013 pr)








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