Piusbrüder: Keine Annäherung zum Jahrestag der Trennung von Rom
Im Lehrstreit zwischen dem Vatikan und der Piusbruderschaft sieht Kurienerzbischof
Gerhard Ludwig Müller den Ball im Feld der Traditionalisten. Die Piusbrüder erneuerten
dagegen zum 25. Jahrestag der Trennung von Rom ihre Konzilskritik. Schon vor über
einem Jahr habe Rom der Piusbruderschaft ein lehrmäßiges Dokument zur Annahme überstellt,
sagte Erzbischof Müller, der Präfekt der Römischen Glaubenskongregation, in einem
Interview mit deutschen katholischen Bistumszeitungen. Eine offizielle Antwort darauf
stehe nach wie vor aus.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI., der die Gespräche
mit den Traditionalisten vorangetrieben hatte, habe immer „klar gesagt, dass wichtige
Lehrfragen zu klären sind“ und dass die Mitglieder der Bruderschaft „bis dahin suspendiert
bleiben und ihr Priester- und Bischofsamt nicht legitim ausüben können“, so Müller.
Die „Priesterbruderschaft St. Pius X.“ wurde 1969 vom verstorbenen französischen Erzbischof
Marcel Lefebvre gegründet. Sie lehnt die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils
ab. Streitpunkte sind vor allem Liturgie, Religionsfreiheit und Ökumene.