Erzbischof Zollitsch: Alte und Kranke nicht im Minutentakt abfertigen
Sozialstationen und ihre Pflegekräfte brauchen nach Überzeugung des Vorsitzenden der
Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, bessere Rahmenbedingungen.
„Hier müssen sich die Krankenkassen bewegen“, sagte der Freiburger Erzbischof in seiner
Predigt am Sonntag in Freiburg. „Um der Menschen willen“ sei die Kirche verpflichtet,
sich in gesellschaftliche Fragen einzumischen: „Zum Beispiel wenn für die Pflege älterer
Menschen nicht genug Mittel bereitgestellt werden. Dann müssen wir als Kirche die
Stimme erheben“, so Zollitsch. Es gehe dabei nicht um Eigennutz, um eigene Sozialstationen
zu finanzieren: „Sondern weil alte, kranke und behinderte Menschen eben nicht im Minutentakt
abgefertigt, sondern möglichst liebevoll gepflegt werden sollen.“ Der Bedarf an ambulanter
Pflege steige: „Unser christlicher Liebesdienst bedeutet eben auch, strukturelle Ursachen
für soziale Probleme zu bekämpfen und nicht nur einzelnen Menschen zu helfen.“ Deshalb
ist „eine gut organisierte und professionell aufgestellte Caritas“ nach Ansicht des
Erzbischofs von Freiburg „im Leben der Kirche unverzichtbar“.