2013-06-29 13:49:31

Großbritannien: Künftig Kinder mit drei genetischen Eltern?


Als „enormen ethischen Rückschritt“ hat das Wiener Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) jene Form der Erbgutmanipulation bezeichnet, deren Einführung Großbritannien am Freitag beschlossen hat. Künftig gibt es dort unter bestimmten Voraussetzungen die künstliche Befruchtung mit dem genetischen Erbgut von zwei Müttern und einem Vater, wodurch Paare mit einer mitochondrialen Erkrankung Chance auf ein gesundes Kind bekommen sollen. Der Kern einer Eizelle der erbkranken Mutter wird bei diesem Verfahren in die Eizelle einer Spenderin gegeben, der man zuvor sämtliche genetische Informationen außer den Mitochondrien entnommen hat; das Ergebnis wäre ein Kind mit der DNA von drei Personen.


Breite Ablehnung aus der Fachwelt

Das von der britischen Regierung nun genehmigte Verfahren, das in Großbritannien in zwei Jahren verfügbar sein soll, ist in der Wissenschaft seit Anfang an höchst umstritten. Die Technik sei „unnötig, unsicher und von den meisten Begutachtern zurecht abgelehnt“, zitiert die BBC etwa David King von „Human Genetics Alert“. King bezeichnete es als „Grenzüberschreitung“, die in letzter Konsequenz zu einem Markt für eugenische Designer-Babys führen werde. Das IMABE-Institut beruft sich in seiner Einschätzung auf einen am 20. März unterzeichneten Brief von 30 internationalen Bioethikern an die Londoner „Times“, die sich gegen dieses Verfahren aussprechen.

(kap 29.062013 cs)







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