Vatikan bestätigt Ermittlungen gegen APSA-Rechnungsprüfer
Der Heilige Stuhl
hat den italienischen Behörden bei den laufenden Ermittlungen gegen einen früheren
Rechnungsprüfer der vatikanischen Güterverwaltung APSA „volle Bereitschaft“ zur Zusammenarbeit
versichert. Das gab Vatikansprecher Federico Lombardi in einer Presseerklärung am
Freitagmorgen bekannt.
Der frühere Rechnungsprüfer des APSA, Nunzio Scarano,
sei bereits vor über einem Monat von seinem Dienst bei der APSA ordnungsgemäß suspendiert
worden, nachdem seine Vorgesetzten von Ermittlungen gegen ihn erfahren hatten, so
Lombardi. Die Römische Kurie sehe die Suspendierung von Angestellten vom Dienst vor,
gegen die eine Strafverfolgung eingeleitet worden sei, erklärte Lombardi. Der Heilige
Stuhl habe von den italienischen Behörden allerdings noch keine Anfragen bezüglich
Scarano erhalten. Man sei aber zur Zusammenarbeit bereit. Auch die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde
(AIF) habe sich der Frage angenommen und werde, wenn nötig, ihrer Kompetenzen gemäß
tätig werden, so Lombardi weiter.
Nunzio Scarano ist an diesem Freitag zusammen
mit zwei weiteren Personen im Zusammenhang mit Untersuchungen der italienischen Staatsanwaltschaft
verhaftet worden. Im Zentrum der Ermittlungen gegen den früheren Rechnungsprüfer der
vatikanischen Güterverwaltung stehen – laut Angaben italienischer Medien – undurchsichtige
Geschäfte mit einer Immobilienfirma in Salerno. Die Tageszeitung „Il Messaggero“ hatte
im Kontext der Suspendierung Scaranos vom Verdacht auf Geldwäsche gesprochen.
Mediale
Verwirrung um Scarano
Italienische Agenturen hatten am Freitagmorgen
derweil berichtet, dass die Staatsanwaltschaft wegen Betrug und Korruption im Umfeld
der Vatikanbank IOR gegen den Erzbischof von Salerno ermittele und dieser festgenommen
worden sei. Das süditalienische Erzbistum wies dies umgehend zurück. Es handele sich
um eine Verwechslung, teilte es am Freitag auf seiner Internetseite mit. Der in den
Meldungen genannte Scarano sei fälschlich als Erzbischof von Salerno bezeichnet worden.
Erzbischof sei jedoch Luigi Moretti. Gegen ihn würden keinerlei Ermittlungen geführt.