Die Regierungschefs
der Europäischen Union haben am Donnerstag in Brüssel über die Jugendarbeitslosigkeit
gesprochen. Über 5,6 Millionen Jugendliche in der Union, vor allem aus den Südländern,
haben derzeit keine Arbeitsstelle. Jugendorganisationen schlagen deshalb Alarm. Im
Gespräch mit Radio Vatikan sagt der Gründer des Think tank „Think young“, Andrea Gerosa,
dass man zu Recht schon von einer „verlorenen Generation“ sprechen könne.
„Die
Lage vieler Jugendlicher in Europa ist tragisch. Wenn man in die Zukunft blickt –
sagen wir etwa fünf bis zehn Jahre – dann sehen wir Millionen Erwachsene ohne Arbeit
und ohne Hoffnung. Selbst wenn in Kürze wieder die Wirtschaftskrise überwunden sein
sollte, so bleiben jene Jugendliche, die heute keine Arbeit finden, zurück. Denn sie
haben in dieser Zeit meist keine Weiterbildung oder Umschulung gemacht. Das wäre also
etwas, dem unsere Politiker mehr Bedeutung zumessen sollten.“
Arbeitsplätze
seien durchaus verhanden, so Gerosa:
„Es gibt nämlich durchaus viele Unternehmen,
die heute schon Spezialisten suchen, welche aber fehlen. Wir können also jenen Firmen
nichts vorwerfen, die gezwungen sind, anderswohin umzuziehen, weil sie in ihrem europäischen
Herkunftsland nicht genügend Fachleute finden.“
Während Europas Spitzenpolitiker
in Brüssel über mögliche politische Maßnahmen debattieren, führen die EU-Bischöfe
von der ComECE diese Woche eine sogenannte „Woche der Hoffnung“ durch. Auch in diesem
Rahmen geht es um die Frage, wie die heutige Jugend Europas wieder Hoffnung schöpfen
könne. Auch die katholische Kirche sei gefordert, der Jugend in diesem Moment der
Krise beizustehen, sagte P. Patrick Daly, Generalsekretär der ComECE, gegenüber Radio
Vatikan.