Zwei Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung des Südsudan werben die katholischen
Bischöfe für das Abhalten eines nationalen Gebetstages mit der Bitte um Versöhnung.
Dabei soll es vor allem um eine innere Versöhnung unter den vielen Ethnien und Gruppen
im wohl ärmsten Staat der Welt gehen, sagte Bischof Paride Taban, Leiter einer nationalen
Versöhnungskommission, in einem Radiointerview. Muslime im Südsudan könnten am 5.
Juli beten, Christen am Tag darauf, und am 8. Juli solle es dann einen nationalen
Gebetstag geben. In den drei Tagen vor dem 8. Juli ruft Taban zu einem allgemeinen
Fasten auf.
Auch nach seiner Unabhängigkeit, die am 9. Juli 2011 offiziell
wurde, wird Südsudan weiter von massiven inneren Spannungen zerrissen. Gewalt im Bundesstaat
Oberer Nil hat 13.000 Menschen in die Flucht geschlagen, im Bundesstaat Unitiy sind
es fast 5.000 Flüchtlinge. Namentlich vor der Guerilla im Bundesstaat Jonglei sind
viele Südsudanesen in Nachbarländer geflohen: über 11.000 nach Äthiopien, fast 5.000
nach Uganda, 2.500 nach Kenia. Etwa 11.000 Menschen sind vor der Gewalt in Jonglei
in die Umgebung der Hauptstadt Juba ausgewichen.