EU/Türkei: Es gibt aktuell wichtigere Themen als die Regionalpolitik
Die „Internationale Gesellschaft für Menschenrechte“ (IGFM) kritisiert den Beschluss
der EU-Außenminister, in den Beitrittsgesprächen der Türkei ab diesem Mittwoch zunächst
über Regionalpolitik zu reden. Aus Sicht des Verbands, der von Frankfurt aus arbeitet,
sollten stattdessen erst einmal die Kapitel „Justiz und Grundrechte“ sowie „Freiheit
und Sicherheit“ behandelt werden. Der Vorschlag des deutschen Außenministers Guido
Westerwelle, diese Debatte erst im September auf die Tagesordnung zu setzen, sei nicht
im Sinne der Opfer von Menschenrechtsverletzungen durch die Regierung Erdogan, so
die IGFM. „Gerade jetzt sollten direkte Gespräche die Meinungs-, Presse- und Demonstrationsfreiheit
auf europäische Standards hin vorantreiben!“, fordert der Verband. Die Niederschlagung
friedlicher Demonstrationen am Istanbuler Taksim-Platz und anderen Orten der Türkei
sei „ein direkter Angriff auf die türkische Zivilgesellschaft“.